Katholische KircheDas Grab von Franziskus ist für die Öffentlichkeit jetzt zugänglich

Rom: Das Grab von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore.
Rom: Das Grab von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore. (Foto: Vatican Media/DPA)

Gläubige können das Grab des Papstes nun in der Basilika Santa Maria Maggiore besuchen. Dem Gottesdienst für das verstorbene Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken folgten mehr als 250 000 Menschen.

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Wichtige Updates

Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt

Die Beisetzung im kleinen Kreis 

Mehr als 250.000 nahmen an Trauerfeier teil

Selenskij und Trump setzen ihr Gespräch fort

Applaus auf dem Petersplatz, Messe beendet

Lars Langenau
Lars Langenau

Grab von Franziskus zugänglich

Bereits einen Tag nach der Beisetzung von Papst Franziskus können die Menschen zu seinem Grab pilgern. Die Grabstelle in der Basilika Santa Maria Maggiore ist seit sieben Uhr zugänglich, wie der Vatikan mitteilte. Seit den frühen Morgenstunden stehen Hunderte Gläubige und Interessierte vor der Marienkirche an.

Als Ort für das Grab wählte der verstorbene Papst eine Stelle im linken Seitenschiff der Basilika. Am Samstagnachmittag wurde der Sarg dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit und in kleinem Kreis beigesetzt. Zu sehen ist am Grab eine schlichte Marmorplatte mit der Aufschrift „Franciscus“. Darüber ist eine Nachbildung seines silberfarbenen Brustkreuzes (Pektorale) angebracht.
 
Um 10.30 Uhr werden die für neun Tage angesetzten Trauergottesdienste für Franziskus fortgesetzt. Die zweite Messe hält Ex-Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Dazu sind die Vatikanmitarbeiter geladen. Die Predigten sind für Kardinäle eine Gelegenheit, sich zum bisherigen Papst zu äußern und so indirekt Erwartungen an einen neuen zu formulieren.

Den SZ-Nachrichtenpodcast „Auf den Punkt“ über Franziskus und mögliche Nachfolger können Sie hier hören: 
Lars Langenau
Lars Langenau

Buenos Aires: Gottesdienst und Stadionfeier für Papst Franziskus

Millionen haben in Argentinien Abschied von ihrem verstorbenen Landsmann Papst Franziskus genommen. Nach einem von Erzbischof Jorge García Cuerva zelebrierten Gedenkgottesdienst in der Kathedrale von Buenos Aires zogen Tausende Bewohner von Armenvierteln und Vorstädten in einer Prozession zur Pfarrkirche der Jungfrau von Caacupé im Süden der argentinischen Hauptstadt.

„Wir werden Unruhe stiften“, sagte Ayelén Paz aus dem Armenviertel 31. Damit bezog sie sich auf einen viel zitierten Ausspruch des Papstes beim Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro. Damals hatte Franziskus die Jugendlichen aufgefordert, sich aktiv im Gemeindeleben einzumischen und damit zu einer lebensnahen Kirche beizutragen. „Ich verabschiede mich von einem Papst, der Schwule, Lesben und Transpersonen eingeladen hat, in die Kirche zu kommen“, sagte die Transfrau Marilyn Rodríguez.

Erzbischof García Cuerva erinnerte daran, dass sich das Kirchenoberhaupt, das mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio hieß, immer „um die Armen, die Ausgegrenzten, die von der Gesellschaft Weggeworfenen gekümmert“ hatte. „Geh in den Himmel und stifte von dort aus hier unten Unruhe“, rief er vor den Menschen, die außerhalb der Kathedrale die Messe verfolgten.

Wie einst Franziskus leben die Armenpriester aus den Elendsvierteln im Großraum Buenos Aires die „Volkstheologie“ im Dienste der Armen. Immer wieder sprechen sie sich vehement gegen die Sparpolitik des ultrarechten Präsidenten Javier Milei aus. Am Nachmittag feierten Zehntausende im Stadion des Vereins San Lorenzo den verstorbenen Pontifex. Vor dem Erstligaspiel gegen Central Rosario applaudierten sie minutenlang, schwenkten weiß-gelbe Vatikanfahnen und brannten ein weiß-gelbes Feuerwerk ab. Der fußballbegeisterte Jorge Mario Bergoglio war zeitlebens bekennender Fan und Mitglied des Hauptstadtvereins.
Lars Langenau
Lars Langenau

Hunderttausende feiern Messe auf dem Petersplatz

Einen Tag nach der Trauerfeier und Beisetzung von Papst Franziskus sind nach Angaben der örtlichen Behörden wiederum rund 200 000 Menschen zur Messe auf den Petersplatz in Rom gekommen. „Der Hirte, den der Herr seinem Volk geschenkt hat, Papst Franziskus, ist aus seinem irdischen Leben geschieden und hat uns verlassen“, sagte Kardinal Pietro Parolin, der bisherige Staatssekretär des Vatikans, in seiner Predigt zum Weißen Sonntag, dem zweiten Sonntag der Osterzeit.

Die Messe am Sonntag war Teil der neuntägigen Trauerzeit, die am Samstag begonnen hat, und in der täglich eine Messe für den am Ostermontag gestorbenen Papst gefeiert wird. Sie ersetzte den ursprünglich für diesen Sonntag geplanten Gottesdienst für die Wallfahrt der Teenager, die an diesem Wochenende ebenfalls in Rom im Rahmen des Heiligen Jahres stattfand. Dieses wird auch nach dem Tod von Papst Franziskus fortgesetzt.

Kardinal Parolin sagte in seiner Predigt an die jungen Gläubigen gewandt: „Ich grüße euch ganz besonders und möchte euch gern die Umarmung der Kirche und die Zuneigung von Papst Franziskus spüren lassen, der euch so gern getroffen und sich gewünscht hätte, euch in die Augen zu schauen und durch eure Reihen zu fahren, um euch zu grüßen.“ Auf dem Platz gab es während seiner Predigt immer wieder Applaus.
Michelle Ostwald

Argentinischer Fußball-Club San Lorenzo gedenkt des Papstes

Wenige Stunden nach der Beisetzung von Papst Franziskus in Rom hat sein Lieblingsverein bei seiner Samstagspartie in der argentinischen Fußballliga des katholischen Kirchenoberhauptes gedacht. Die Spieler des Erstligisten aus der Hauptstadt Buenos Aires liefen bei dem Spiel gegen Rosario Central mit dem Konterfei des argentinischen Papstes auf dem Trikot auf. 
„Gemeinsam bis in die Ewigkeit – Papst Franziskus“, war auf dem Aufnäher zu lesen. Auch auf den Bannern der Fans auf der Tribüne waren Bilder des Papstes zu sehen. Papst Franziskus galt als großer Fußballfan und war Mitglied des Vereins aus Buenos Aires. 

San Lorenzo will sein neues Stadion nach dem Papst benennen. Zahlreiche Argentinier trauerten um „ihren“ Papst. Seit seiner Wahl zum Pontifex im Jahr 2013 war der ehemalige Erzbischof von Buenos Aires nie in sein Heimatland zurückgekehrt. Trotzdem wurde er von vielen Menschen in dem südamerikanischen Land verehrt.
Martin Cossarini/dpa
Hans von der Hagen
Hans von der Hagen

Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt

Bei der Ankunft an der Kirche Santa Maria Maggiore brach Applaus unter den versammelten Menschen aus. Die Beisetzung fand in verhältnismäßig kleinem und nicht öffentlichem Rahmen statt.

Auf Wunsch des Papstes waren auch einige Arme und Obdachlose dabei, die sich von Franziskus verabschieden konnten. Sie warteten mit weißen Rosen auf den Stufen zur Basilika auf den Sarg. Der Pontifex, der am 17. Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires geboren wurde, hatte sich stets für die Abgehängten und Ausgestoßenen eingesetzt.

In einem Schriftstück, das nach katholischem Ritus in seinen Sarg gelegt wurde, steht: „Franziskus hinterließ allen ein bewundernswertes Zeugnis der Menschlichkeit, der heiligen Lebensführung und der universalen Vaterschaft.“
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Nachruf auf Papst Franziskus
:Siehe, ein Mensch

Franziskus war nah bei den Menschen, kämpfte für die Armen und für die Umwelt. Und auch wenn er viele Erwartungen nicht erfüllen konnte, war er doch ein Papst, der die Kirche wieder auf die Erde holte. Ein Nachruf.

SZ PlusVon Oliver Meiler und Annette Zoch

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