Pakistan:Extremisten enthaupten Soldaten

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Radikalislamische Aufständische haben im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan drei von mehr als 200 entführten Soldaten getötet.

Eine Patrouille habe die enthaupteten Leichen der Soldaten am Donnerstag im halbautonomen Stammesgebiet Süd-Waziristan entdeckt, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte, der ungenannt bleiben wollte. Armeesprecher Waheed Arshad bestätigte im Nachrichtensender Geo TV, dass es sich um Soldaten der Militäreinheit handele, die verschleppt wurde.

Die Extremisten hatten am Mittwoch angekündigt, jeden Tag drei Soldaten zu töten, sollten die Sicherheitskräfte ihre Operationen in der Gegend nicht einstellen. Ende August hatten Hunderte Extremisten 240 Soldaten in Süd-Waziristan umstellt, entwaffnet und verschleppt. Die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als Rückzugsgebiet der Taliban und des Terrornetzes al-Qaida.

Bhutto glaubt an Einigung mit Musharraf

Derweil scheint es Bewegung geben im Streit um eine Wiederwahl von Präsident Pervez Musharraf. Die pakistanische Oppositionsführerin Benazir Bhutto rechnete noch am Donnerstag mit einer Lösung.

Sie gehe davon aus, dass die entscheidende Vereinbarung mit Musharraf in den kommenden Stunden eintreffe, sagte Bhutto in ihrem Londoner Exil. "Wir werden das später bekannt geben", fügte sie vor weiteren Beratungen ihrer Pakistan People's Party hinzu.

Bhutto hat mit einem Boykott der für Samstag geplanten Wahl gedroht, sollte Musharraf nicht mehr von seiner Macht abgeben. Damit wäre die Abstimmung zwar nicht gescheitert, ihre Legitimität wäre jedoch in Frage gestellt.

Pakistans Verfassungsgericht beriet am Donnerstag über mehrere Anträge, die Wahl zu stoppen. Eine Entscheidung wurde nicht vor Freitag erwartet. Das Gericht hatte in der vergangenen Woche Einsprüche gegen die Kandidatur Musharrafs abgewiesen.

Seine Gegner halten es für verfassungswidrig, dass Musharraf gleichzeitig Staats- und Armeechef ist. Der Präsident hat angekündigt, bei einer Wiederwahl den Oberbefehl über die Armee abzugeben.

© dpa/Reuters/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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