Pakistan: Bombe tötet Dutzende:Terror überschattet Clinton-Besuch

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Verheerender Anschlag während des Besuchs von US-Außenministerin Clinton: Im pakistanischen Peschawar reißt eine Bombe 105 Menschen in den Tod.

Kurz nach Ankunft von US-Außenministerin Hillary Clinton in der Landeshauptstadt Islamabad ist es zu einem Anschlag in der nordwestpakistanischen Stadt Peschawar gekommen. Eine Detonation auf einem Marktplatz tötete mindestens 105 Menschen, rund 200 wurden verletzt. Unter den Opfern waren nach Polizeiangaben mindestens 60 Frauen und Kinder.

Inferno in Peschawar: Die Bombe explodierte auf einem Markt und tötete Dutzende Menschen. (Foto: Foto: dpa)

Die Explosion verursachte schwere Zerstörungen im geschäftigen Viertel um den Peepal-Mandi-Straßenmarkt mit seinen engen Gassen und alten Holz- und Backsteinhäusern. "Mehrere Gebäude und eine Moschee sind schwer beschädigt worden, durch ein Gebäude frisst sich das Feuer", sagte ein Augenzeuge.

Clinton: Anschläge sind "feige"

Clinton war am Morgen zu ihrem ersten Besuch als US-Außenministerin in der Hauptstadt Islamabad eingetroffen, rund 150 Kilometer von Peschawar entfernt. "Diese Attacken auf unschuldige Menschen sind feige - sie sind nicht mutig, sondern feige", sagte die US- Außenministerin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem pakistanischen Amtskollegen Shah Mehmood Qureshi in Islamabad. "Ich möchte, dass sie wissen, dass dies nicht alleine der Kampf Pakistans ist", hatte Clinton zuvor im pakistanischen Fernsehen erklärt: "Das ist auch unser Kampf."

Amerikas Chefdiplomatin rief die pakistanische Armee zu einem entschlossenen Vorgehen gegen das Terrornetzwerk al-Qaida auf. "Wir wissen, dass al-Qaida und ihre extremistischen Verbündeten noch immer auf der Suche nach radioaktivem Material sind", sagte die Außenministerin.

Schon mit einer kleinen Menge könnten die Terroristen einen Anschlag "mit sehr fürchterlichen politischen und psychologischen Folgen" ausführen.

Bereits auf ihrem Flug nach Pakistan lobte die US-Außenministerin die Offensive der pakistanischen Armee gegen die Taliban im Grenzgebiet zu Afghanistan. "Wir bewundern, was das pakistanische Militär macht", sagte sie. Der Kampf gegen die Extremisten sei auch im Interesse Pakistans.

Mehr als 200 Anschlagstote seit Anfang Oktober

Clinton wollte bei der dreitägigen Visite mit der politischen und der militärischen Führung des Landes zusammentreffen, sagte ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums.

Die Außenministerin wollte außerdem Stammesälteste aus der unruhigen Nordwest-Grenzregion und Wirtschaftsvertreter treffen. Pakistan ist ein wichtiger Verbündeter Washingtons im Kampf gegen den Terrorismus.

Die Lage in der Atommacht Pakistan ist äußerst angespannt: Die Regierung in Islamabad hat in einer Großoffensive gegen die islamistischen Aufständischen 30.000 Soldaten in die Taliban-Hochburg Südwaziristan entsandt, die Kämpfe in der Region werden erbittert geführt.

Nach Angaben der Armee sind seit Beginn der Offensive im Stammesgebiet Südwaziristan am 17. Oktober etwa 240 Aufständische und 30 Soldaten getötet worden. Im Gegenzug haben die Taliban ihre Anschläge im Land verschärft, die alleine im Oktober mehr als 200 Menschen das Leben kosteten. Peshawar war in diesem Monat bereits drei Mal Ort blutiger Anschläge.

© dpa/AFP/AP/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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