Süddeutsche Zeitung

Paketbomben aus dem Jemen:Al-Qaida-Gruppe bekennt sich

Eine Al-Qaida-Gruppe im Jemen hat sich zu den vor einer Woche versuchten Briefbombenanschlägen bekannt und weitere Aktionen gegen amerikanische Interessen angekündigt.

Die Terrororganisation al Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hat die Verantwortung für die beiden gefundenen Paketbomben aus dem Jemen mit Ziel USA übernommen.

Wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE am Freitag mitteilte, behauptete der Al-Qaida-Ableger in Mitteilungen in einschlägigen Foren zudem, für die "Explosion" einer UPS-Maschine Anfang September in Dubai verantwortlich zu sein.

Das Flugzeug hatte kurz nach dem Start Feuer gefangen und war abgestürzt. Beide Piloten waren dabei ums Leben gekommen. "Wir haben das Flugzeug zum Absturz gebracht", hieß es in den Botschaften. In Folge dieses Absturzes deponierten die Islamisten laut SITE nach eigenen Angaben die Paketbomben, die in Großbritannien und in Dubai entdeckt worden waren. AQAP rief dem US-Unternehmen zufolge in den Internetforen zudem dazu auf, weitere Paketbomben "in westlichen Passagierflugzeugen, aber auch in Frachtmaschinen" zu deponieren.

"Wir werden weiterhin die Interessen Amerikas und seiner Verbündeten angreifen", zitierte SITE aus den Internetbeiträgen der Terrororganisation AQAP. Die vor einer Woche entdeckten Paketbomben aus dem Jemen waren an jüdische Einrichtungen in den USA adressiert; das im englischen East Midlands beschlagnahmte Paket war zuvor auf dem Flughafen Köln/Bonn umgeladen worden. Die Pakete enthielten Druckerpatronen, in denen der Sprengstoff PETN versteckt war.

Wegen dieser Pakete und wegen einer griechischen Paketbombenserie herrscht derzeit in aller Welt erhöhte Wachsamkeit, besonders im Luftfrachtbereich.

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afp/dapd
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