Süddeutsche Zeitung

Ostukraine:OSZE-Mitarbeiter angeblich in der Hand von Separatisten

Die Wahlen in der Ukraine haben die Situation im Osten des Landes nicht beruhigen können. Nun meldet die OSZE, sie habe den Kontakt zu einem Beobachter-Team in der Region Donezk verloren. Sie sollen von bewaffneten Separatisten festgehalten werden.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat in der Ostukraine den Kontakt zu einem Team der Beobachtermission verloren. Die Gruppe aus vier Mitgliedern sei auf einer routinemäßigen Patrouillenfahrt bei Donezk gewesen, als der Kontakt am Montagabend gegen 18.00 Uhr abgebrochen sei, teilte die OSZE in Wien mit.

Angeblich befinden sich die Mitarbeiter in der Hand von prorussischen Separatisten. Das teilte der dänische Handels- und Entwicklungsminister Mogens Jensen der Nachrichtenagentur Ritzau in einer E-Mail mit. Der dänische Beobachter und seine drei Kollegen würden von bewaffneten Separatisten festgehalten. "Wir verfolgen die Angelegenheit über unser Außenministerium und unsere Botschaft in Kiew. Wir stehen in engem Kontakt mit den Angehörigen", sagte der Minister.

Ein OSZE-Sprecher sagte der BBC, dass es sich um einen türkischen, einen Schweizer, einen estnischen und einen dänischen OSZE-Mitarbeiter handele, alle seien männlich. Sie sind im Rahmen der "Special Monitoring Mission" in der Ukraine, um dort die Lage zu beobachten und Spannungen zu entschärfen.

Die ukrainische Regierung sowie die regionalen Behörden seien über die Situation informiert. Ende April waren internationale Militärbeobachter, darunter vier Deutsche, von Separatisten in Slawjansk als Geiseln genommen worden. Sie wurden erst nach mehr als einer Woche frei gelassen.

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Süddeutsche.de/dpa/Reuters/gal
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