Manchmal ist die wichtigste Botschaft die, die jemand nicht sagt. „Schon die neue Umfrage für Sachsen gesehen?“, fragt Yasmin Fahimi, als sie sich in den Autositz fallen lässt. „Die CDU ist jetzt vorn, 33 Prozent. AfD bei 30, BSW 13 Prozent.“ Über die Partei, in der sie, die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds, seit 38 Jahren Mitglied ist, verliert sie nicht mal ein Wort, und warum auch? Die SPD rangiert bei 6 Prozent, für sie geht es in Sachsen und auch in Thüringen, wo die Bürger in eineinhalb Wochen ebenfalls wählen, nur noch darum, den Sturz aus dem Landtag zu verhindern. Und wenn die Kanzlerpartei doch herausfliegt? „Das wäre schlecht“, sagt Fahimi. „Aber möglich ist es schon.“
Ostdeutschland:Wählen gehen? „Ändert nüscht“
Lesezeit: 5 Min.
Vor den Landtagswahlen tourt die DGB-Chefin Yasmin Fahimi durch Sachsen, Thüringen und Brandenburg – und erlebt ein Lehrstück über die Beziehungskrise zwischen Arbeitern und SPD.
Von Benedikt Peters, Spremberg/Leipzig
Lesen Sie mehr zum Thema