Süddeutsche Zeitung

Ost-Ghouta:40 Zivilisten bei Luftangriffen auf syrische Stadt getötet

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Bei Luftangriffen auf die syrische Stadt Duma sind nach Angaben von Aktivisten am Freitag mindestens 40 Zivilisten getötet worden. Unter den Todesopfern seien fünf Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zudem seien 40 Menschen verletzt worden. Laut der oppositionsnahen Organisation, deren Angaben für Medien kaum zu überprüfen sind, wurden die Angriffe von der syrischen und der russischen Luftwaffe geflogen.

Zunächst warfen Hubschrauber Flugblätter ab, in denen die Aufständischen aufgefordert wurden, Duma entweder in Richtung Dscharablus zu verlassen oder ihre Waffen niederzulegen und eine Amnestie in Anspruch zu nehmen, die von der syrischen und der mit ihr Verbündeten russischen Regierung garantiert werde. Zivilisten sollten in der Stadt bleiben. Ihre Sicherheit werde von der russischen Militärpolizei gewährleistet.

Insgesamt verzeichnete die Beobachtungsstelle 42 Angriffe auf verschiedene Teile der Stadt. Es handelte sich um die ersten Angriffe seit zehn Tagen auf die letzte Bastion der Rebellen in der Region Ost-Ghouta, östlich der Hauptstadt Damaskus. In Fernsehbildern war zu sehen, wie dunkle Rauchwolken über der Stadt Duma aufstiegen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, die Angriffe seien in Vergeltung für Raketenangriffe auf Damaskus erfolgt. Auf Twitter kursierten Bilder und Videos der Angriffe.

Ein Arzt in Duma berichtete der Nachrichtenagentur AFP von chaotischen Zuständen in einem örtlichen Krankenhaus. Dort herrsche "Panik", sagte er. "Zahnärzte nehmen Notoperationen vor. Die Toten werden zerstückelt hergebracht, wir können sie nicht einmal identifizieren." Mehrere Patienten schwebten in Lebensgefahr.

Kontrolliert wird Duma von der islamistischen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam, die von dort immer wieder die Hauptstadt beschießt. Während andere Rebellengruppen nach einer wochenlangen blutigen Bombenkampagne ihren Abzug aus Ost-Ghuta akzeptierten, weigert sich ein Teil von Dschaisch al-Islam, Duma zu verlassen.

Insgesamt wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle seit Beginn der Offensive auf Ost-Ghuta am 18. Februar mehr als 1600 Zivilisten getötet. Die in Großbritannien ansässige Organisation bezieht ihre Informationen von Ärzten und Aktivisten vor Ort. Die Eroberung von Duma würde in dem seit sieben Jahren währenden Bürgerkrieg den größten Erfolg für Machthaber Baschar al-Assad seit 2016 darstellen.

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