Das Politische Buch:"Ein Exempel musste statuiert werden"

Das Politische Buch: Bittere Erinnerung: Noch heute können Besucher die Verheerungen erahnen, die die deutschen Soldaten in Oradour angerichtet haben. Die Überreste des alten Dorfs sind in eine Erinnerungsstätte integriert.

Bittere Erinnerung: Noch heute können Besucher die Verheerungen erahnen, die die deutschen Soldaten in Oradour angerichtet haben. Die Überreste des alten Dorfs sind in eine Erinnerungsstätte integriert.

(Foto: Yoan Valat/dpa)

Das Massaker, das deutsche Soldaten 1944 im französischen Oradour angerichtet hatten, blieb in der Bundesrepublik bis heute ungesühnt. Andrea Erkenbrecher hat akribisch erforscht, warum Politik und Justiz die Kriegsverbrecher davonkommen ließen.

Rezension von Hans Holzhaider

Am 10. Juni 1944 besetzten 150 Soldaten der 2. SS-Panzerdivision "Das Reich" das Dorf Oradour-sur-Glane im französischen Departement Haute-Vienne. Die Soldaten durchkämmten das Dorf und trieben die Einwohner auf dem Marktplatz zusammen. Die Soldaten trennten die Männer von den Frauen und Kindern - unter ihnen auch viele Kinder aus umliegenden Dörfern, die eine der vier örtlichen Schulen besuchten. Die Männer wurden in vier Gruppen aufgeteilt und in verschiedene Gebäude gebracht. Auf ein Signal des Kompanieführers eröffneten Soldaten das Feuer auf die Männer in allen vier Gebäuden. Die danach noch Lebenden wurden aus nächster Nähe erschossen, die Körper wurden mit brennbarem Material bedeckt und in Brand gesteckt.

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