Süddeutsche Zeitung

Seenotrettung:Salvini lässt Minderjährige von Bord der "Open Arms"

Im Streit um einen Hafen für das spanische Rettungsschiff Open Arms mit mehr als 130 geretteten Migranten an Bord hat Italiens Innenminister Matteo Salvini nun etwas eingelenkt.

Er werde erlauben, dass Minderjährige auf dem vor Italiens Insel Lampedusa ausharrenden Schiff an Land gehen dürfen, teilte Salvini mit. "Gegen meinen Willen", wie er schrieb, und auch nur, weil ihn Ministerpräsident Giuseppe Conte darum gebeten habe.

Der Kommandant des Schiffes, Marc Reig, bestätigte die bevorstehende Ausschiffung der 27 Minderjährigen auf Twitter. Nun gelte es, diese Nachricht an Bord so zu vermitteln, dass es nicht zu Zwischenfällen komme.

Die "Open Arms" befindet sich seit Donnerstag in unmittelbarer Nähe von Lampedusa, darf wegen des harten Kurses Salvinis aber nicht anlegen. Der spanische Fernsehsender RTVE zeigte am Samstag Bilder erschöpfter und aufgebrachter Migranten, die Land sehen, dieses aber nicht betreten dürfen.

Südlich von Sizilien wartete auch das Rettungsschiff Ocean Viking mit 356 Migranten auf die Erlaubnis, in einen sicheren Hafen fahren zu können. Die Organisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen hatten die Menschen in mehreren Einsätzen in Sicherheit gebracht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4566808
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/segi
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.