Süddeutsche Zeitung

Olympische Spiele:Ecuador verschiebt Entscheidung über Asyl für Assange

Ecuador will die Olympischen Spielen in London nicht belasten und über den Asylantrag von Wikileaks-Gründer Assange erst im Anschluss entscheiden.

Ecuador will erst nach den Olympischen Spielen in London über den Asylantrag von Wikileaks-Gründer Julian Assange entscheiden. Das sagte der Außenminister des südamerikanischen Landes, Ricardo Patino, am Mittwoch. Seit Wochen sitzt Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London fest. Die Spiele in London beginnen am Freitag und laufen bis 12. August.

Ecuador wolle die Olympischen Spiele nicht belasten und werde daher "vernünftig" sein, sagte Patino. Er hoffe, die Entscheidung werde die Beziehungen zwischen Großbritannien und Ecuador nicht beeinträchtigen. Nach Angaben der Londoner Polizei kann Assange sofort festgenommen werden, sobald er die Botschaft Ecuadors verlässt. Erst am Mittwoch war bekanntgeworden, dass Assange den als "Tyrannenjäger" bekannten spanischen Juristen Baltasar Garzón zum Anwalt genommen hat. Garzón hatte unter anderem 1998 den chilenischen Ex-Diktator Augusto Pinochet angeklagt.

Assange hatte Asyl in Ecuador beantragt, um seine Auslieferung nach Schweden zu verhindern, wo er zwei Frauen im Sommer 2010 sexuell belästigt und eine von ihnen vergewaltigt haben soll. Assange bestreitet dies und befürchtet, von Schweden in die USA abgeschoben zu werden.

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