Süddeutsche Zeitung

Olympia-Winterspiele in Russland:Hollande fährt nicht nach Sotschi

Bundespräsident Gauck und EU-Kommissarin Reding haben bereits abgesagt, jetzt will der französische Präsident Hollande ebenfalls nicht nach Sotschi reisen: Kein hoher Vertreter seines Landes soll an den Olympischen Winterspielen in Russland teilnehmen.

Neben Bundespräsident Joachim Gauck wird auch Frankreichs Staatschef François Hollande nicht zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi fahren. Es sei nicht vorgesehen, dass höchste Vertreter Frankreichs daran teilnähmen, sagte der französische Außenminister Laurent Fabius am Sonntag im Rundfunksender Europe 1.

Auch er selbst werde nicht nach Sotschi kommen. Genau wie Gauck nannte Fabius allerdings keine konkreten Gründe für die Entscheidung. Er wünsche aber gleichzeitig "sehr, dass diese Spiele ein Erfolg werden", sagte Fabius.

Erst vor einer Woche hatte das Bundespräsidialamt bestätigt, dass Gauck im Februar nicht zu den Winterspielen reist. Zu Spekulationen, wonach diese Entscheidung als Boykott zu verstehen sei, wurde nicht Stellung genommen. Tags darauf erklärte EU-Justizkommissarin Viviane Reding ebenfalls, sie werde "sicherlich nicht" nach Sotschi fahren. Sie begründete die Entscheidung im Gegensatz zu Gauck und Hollande dagegen ausdrücklich mit dem russischen Umgang mit Menschenrechten.

Russland steht unter anderem wegen seines Anti-Homosexuellen-Gesetzes und wegen der Unterdrückung der Opposition international in der Kritik. Bürgerrechtler riefen Sportler und Politiker wiederholt zu einem Boykott des Sportereignisses auf, um ein Zeichen gegen die Politik von Präsident Wladimir Putin zu setzen.

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