Olympische Winterspiele:Keine falsche Bewegung!

Olympische Winterspiele: Peking wird hinter Absperrungen nur in Umrissen sichtbar werden. Ausgesperrt bleibt, beim Treffen der Jugend der Welt, ein Teil der Welt.

Peking wird hinter Absperrungen nur in Umrissen sichtbar werden. Ausgesperrt bleibt, beim Treffen der Jugend der Welt, ein Teil der Welt.

(Foto: Michael Kappeler/dpa)

Blut, Schweiß und Tränchen: Der Bilderteppich wird besonders dick sein in Peking. Aber er kann nicht mehr verbergen, was aus Olympischen Spielen wird, die Aura, Form und Haltung verloren haben.

Von Holger Gertz

Bilder kann man sich ansehen, aber manchmal reicht das nicht aus, um sie zu verstehen. Um sie zu verstehen, muss man über Bilder auch reden. Zum Beispiel jetzt, so kurz vor den Olympischen Spielen in Peking, und zum Beispiel mit Ole Zeisler, Journalist und Dokumentarfilmer, er arbeitet viel für die empfehlenswerte Doku-Schiene beim Norddeutschen Rundfunk. Vor ein paar Wochen erst kam ein Zeisler-Film über Uwe Seeler, der Fußballer ist 85, und allmählich merkt man es ihm auch an. Es gibt in dem Stück eine Sequenz, ein paar Sekunden, ein Dialog zwischen dem redenden Seeler und seiner schweigenden Frau. Und auf einmal ist da ein mächtigeres Thema, überlebensgroß und todesnah, das Ringen alter Menschen mit der Vergänglichkeit. Vor der Kirche, in der sie geheiratet haben, sagt Seeler aus dem Off: "Is doch noch genau so wie vor 60 Jahren." Seine Frau schaut zum Kirchturm hoch, zum Himmel, leise schüttelt sie den Kopf, das ist ihre Antwort, mehr zu sich selbst.

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