Das politische Olympia:Macron und der Tag danach

Lesezeit: 4 Min.

Kollektive Euphorie in Frankreich: Präsident Emmanuel Macron (Zweiter von rechts), neben ihm Jérémie Lecha, Präsident des Rugbyverbands, und Fußballer Antoine Griezmann. (Foto: Cameron Spencer/Getty Images)

Der Präsident profitiert vom Gelingen der Olympischen Spiele. Aber jetzt braucht Frankreich eine Regierung, dafür muss er eine beispiellose Blockade auflösen.

Von Oliver Meiler, Paris

Von den vielen Bildern, die bleiben werden von diesen Olympischen Spielen in Paris, gibt es eines, das dem französischen Präsidenten besonders gefallen dürfte – eines für seine Sammlung héritage, sein Vermächtnis. Emmanuel Macron ist bekannt dafür, dass er seinen Platz in der Geschichte des Landes gern gut ausgeleuchtet und bebildert haben möchte. Auf dem Foto sieht man ihn in den Armen von Teddy Riner, dem französischen Judoka, Gewichtsklasse über 100 Kilogramm, eine Sportlegende zu Lebzeiten, nachdem der gerade Olympiasieger geworden war. Macron verschwindet fast in dessen Umarmung. Er lacht dazu das Lachen des verzauberten Fans und fasst Riner mit beiden Händen am Nacken. Es gab dazu keine Pfiffe von den Rängen, keine Kritik an der Vereinnahmung des Moments: Das Volk war so angetan wie der Präsident.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungOlympia
:Das Versprechen der gleichberechtigten Spiele stößt an Grenzen

Kommentar von Sebastian Winter

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: