Deutschland soll nach dem Willen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Zurückhaltung beim Erschließen neuer Rohstoffquellen überwinden. "In der Vergangenheit waren wir uns für manches zu fein: Sonntags haben wir beklagt, wie beispielsweise Kobalt-Bergbau betrieben wird. Unter der Woche haben wir aber wenig dabei gefunden, Batterien herzustellen, die unter anderem Kobalt benötigen", sagte Scholz der Süddeutschen Zeitung. Künftig müsse Deutschland "ehrlich genug sein, zu sagen, dass es Kobalt-Bergbau auch mit unserer Unterstützung geben muss. Und wir müssen, das gehört dann dazu, für bessere Arbeits- und Umweltbedingungen beim Abbau des Kobalts sorgen", sagte er. China hat sich den Zugriff auf große Vorkommen in der Demokratischen Republik Kongo gesichert. Der Abbau findet vielfach ohne Rücksicht auf Umwelt und Sozialstandards statt.
Rohstoffe:"Wir können es uns nicht leisten, etepetete zu sein"
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Olaf Scholz fordert im SZ-Interview eine "aktive Rohstoffstrategie". Deutschland müsse seine Zurückhaltung überwinden und beispielsweise auch den umstrittenen Kobalt-Bergbau unterstützen. An den russischen Präsidenten richtet er einen Appell: "Putin, beenden Sie diesen Krieg."
Von Daniel Brössler und Nicolas Richter, Berlin
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