Süddeutsche Zeitung

Oksana Shachko:Femen-Gründerin in Paris gestorben

  • Die Ukrainerin Oksana Shachko ist tot in ihrer Pariser Wohnung gefunden worden.
  • Die 31-Jährige hatte im Jahr 2008 die Künstlergruppe Femen mitgegründet.
  • Seit 2013 lebte Shachko im französischen Exil, Femen gehörte sie nicht mehr an.

Oksana Shachko, eine der Gründerinnen der feministischen Iniative Femen, ist im Alter von 31 Jahren gestorben. Das teilt die Gruppe auf ihrer Webseite mit. "Die furchtloseste und verletzlichste Oksana Shachko hat uns verlassen", heißt es da, "wir trauern gemeinsam mit ihren Verwandten und Freunden."

Shachkos Leiche sei am Montag in ihrer Pariser Wohnung gefunden worden. "Wir warten nun auf die offizielle Version der Polizei", heißt es in dem Beitrag. Über die Todesursache ist offiziell nichts bekannt, bei Shachko wurde aber ein Abschiedsbrief gefunden.

Die Ukrainerin Shachko hat die Künstlergruppe Femen 2008 in ihrem Heimatland zusammen mit Anna Hutsol and Alexandra Shevchenko gegründet. Die Gruppe hält ihre Aktionen auf Video fest und begründet und erklärt sie im Internet. Ihre Oben-Ohne-Aktionen richten sich unter anderem gegen Sextourismus, Homophobie und religiöse Einrichtungen.

Nach Angaben der Gruppe war Shachko eine von drei Femen-Mitstreiterinnen, die 2011 nach einem barbusigen Protest gegen den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko von Sicherheitskräften entführt und misshandelt worden sein sollen. Der Gruppe zufolge übergossen die Entführer die Frauen in einem Wald mit Öl und drohten, sie in Brand zu setzen.

Shachko soll erneut entführt worden sein, als Russlands Präsident Wladimir Putin einmal zu Besuch in der Ukraine war. Nach Angaben ihres Anwalts wurde sie damals von Unbekannten krankenhausreif geschlagen.

Shachko verließ Femen später und arbeitete bis zu ihrem Tod als Künstlerin. Seit 2013 lebte sie im französischen Exil.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Die Berichterstattung in diesem Fall gestalten wir deshalb bewusst zurückhaltend, wir verzichten weitgehend auf Details. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Selbsttötungen.

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