Wien:Durchsuchungen in Österreichs Kanzleramt und ÖVP-Zentrale

Kurz ÖVP

Kanzleramt in Wien: Ermittler der Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft durchsuchten Arbeitsplätze und zogen Handys ein.

(Foto: LEONHARD FOEGER/REUTERS)

Es geht um Korruption, geschönte Umfragen und Betrug: Gegen Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und weitere Beschuldigte wird ermittelt. Die Durchsuchung erschüttert das Land - dabei war sie lange erwartet worden.

Von Cathrin Kahlweit, Wien

Sebastian Kurz war bis zum Mittwochabend auf dem EU-Gipfel in Slowenien, und er dürfte sehr froh darüber gewesen sein. Denn so mussten seine Getreuen für ihren Kanzler ausreiten und sich den aufgeregten Fragen zahlreicher Journalisten im Kanzleramt stellen. Die wollten vor und nach der Kabinettssitzung wissen, was es denn auf sich hat mit den Meldungen, die ganz Österreich an diesem Morgen in Aufregung versetzten: Razzien im Bundeskanzleramt und in der ÖVP-Parteizentrale? Vorwürfe der Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen den Kanzler wegen Beihilfe zur Untreue? Ermittlungen wegen Bestechlichkeit und Bestechung in seinem Umfeld und bei wichtigen Medienpartnern? August Wöginger, ÖVP-Klubobmann im Nationalrat, gab ein kurzes Statement ab: Alles alte Kamellen, die Hausdurchsuchungen nichts als "Show und Inszenierung", alles seit Wochen kolportiert und schon deshalb völlig sinnlos.

Zur SZ-Startseite
Germany's Christian Democratic Union 'Economy Day' Conference

SZ PlusSebastian Kurz in der Literatur
:Wahrheit und Wahnsinn

Slim-Fit-Ästhetik, geschliffene Rhetorik, ausgestellte Jugendlichkeit: Sebastian Kurz ist eine Steilvorlage für Autoren, wie ein Sachbuch und ein Roman zeigen. Über ein fiktives und doch irritierend reales Wien.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: