An diesem Donnerstag war Zeit, Bilanz zu ziehen - über die bisher wohl intensivsten wie turbulentesten zwei Jahre seit der Gründung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) 2011. Um Einblick zu geben in die Ermittlungsarbeit, um Zahlen und Daten zu präsentieren. Vor allem aber nutzte die Leiterin der Behörde, Ilse-Maria Vrabl-Sanda, die Gelegenheit zur Selbstverteidigung: gegen Vorwürfe, die Behörde würde Akten und Informationen an die Medien leaken, sowie gegen Journalisten, denen Vrabl-Sanda mangelnde Sensibilität im Umgang mit Akten und Ermittlungsdetails vorwarf. Und gegen Parteien, allen voran die tief in Korruptionsskandalen steckende ÖVP, die regelmäßig die lange Verfahrensdauer, angebliche Substanzlosigkeit und häufige Einstellungen von Ermittlungsverfahren kritisiere - und den Ermittlern politische Befangenheit unterstelle.
Österreich:"Der Tatort ist das Smartphone"
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Österreich steht unter Druck - zu lange Verfahrensdauer, häufige Einstellungen, politische Befangenheit, lauten die Vorwürfe. Die Angriffe der ÖVP auf die Ermittlungsbehörde sind zwar abgeflaut. Warum sich die Wogen jedoch nur scheinbar geglättet haben.
Von Werner Reisinger
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