Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat diese Woche angekündigt, für die Regierungsbildung von der bisherigen Praxis abzuweichen. Er werde nicht der stimmenstärksten Partei den Auftrag erteilen, stattdessen sollen die Chefs der größten Parteien, FPÖ, ÖVP und SPÖ, klären, welche Zusammenarbeit vorstellbar wäre. „Es ist vollkommen neu, dass es einen Wahlsieger gibt, mit dem offenbar keine der anderen Parteien regieren will“, sagte das Staatsoberhaupt. Bis Van der Bellen eine neue Bundesregierung angeloben wird, vergeht also wohl noch ein gerüttelt Maß an Zeit. Es ist seine zweite Amtszeit, die jeweils sechs Jahre dauert. Der frühere Grünen-Chef ist der neunte Bundespräsident seit 1945. In Deutschland beträgt die Amtszeit jeweils fünf Jahre. Seit das Amt 1949 geschaffen wurde, hatten es bislang zwölf Männer inne.
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