Medienpolitik:Nachrichtenwüste Österreich

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Medienpolitik: Unerklärt bleibt für Universitätsprofessor Josef Trappel, warum Gratis-Zeitungen wie "Österreich" von einem Gesetz zur "Förderung des qualitätsvollen Journalismus" überhaupt erfasst werden sollen.

Unerklärt bleibt für Universitätsprofessor Josef Trappel, warum Gratis-Zeitungen wie "Österreich" von einem Gesetz zur "Förderung des qualitätsvollen Journalismus" überhaupt erfasst werden sollen.

(Foto: imago stock&people/imago/CHROMORANGE)

Das Land hat ein gravierendes Medien-Vielfaltsproblem, mit einem übermächtigen Boulevard. Nun hat die Regierung eine neue Medienförderung entworfen - und nimmt damit einen Kollateralschaden an der fragilen demokratischen Ordnung in Kauf.

Gastbeitrag von Josef Trappel

Wer Österreich von West nach Ost durchquert, reist von Nachrichtenwüste zu Nachrichtenwüste. Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und die Steiermark sind Heimat je eines Medienmonopolisten. Dort erscheint jeweils eine dominierende Qualitätszeitung. Oft betreibt dasselbe Medienhaus auch lokale Radios, Fernsehen und Online-Medien. Erst wer in Wien ankommt, findet mehr Vielfalt. Dort erscheinen immerhin drei Qualitätszeitungen: Presse, Standard und Wiener Zeitung. Sie konkurrieren mit dem übermächtigen Boulevard: Die drei Blätter kommen zusammen auf etwa 150 000 täglich verbreitete Exemplare, der Boulevard mit Kronen Zeitung, Kurier, Heute und der Gratiszeitung mit dem originellen Namen Österreich zusammen auf 1,67 Millionen Exemplare. Das Land hat ein gravierendes Medien-Vielfaltsproblem.

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