Heinz-Christian Strache, der Chef der österreichischen Partei FPÖ, muss 12 000 Euro an einen Verein Wiener Frauenhäuser zahlen. Das berichtet die Austria Presseagentur. Hintergrund ist ein Fernsehauftritt, bei dem Strache die Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) in die Nähe von Terroristen rückte.
Strache hatte in der ORF-Sendung "Runder Tisch" behauptet, die Palästinensisch-Österreichische Gesellschaft, deren Präsidentin Duzdar ist, habe die palästinensische Ex-Terroristin Leila Khaled nach Österreich eingeladen. Duzdar habe etwas "mit der Einladung von islamistischen Terroristen" zu tun, sagte Strache im Mai 2016 in der Sendung. Dies stimmt allerdings nicht.
Duzdar verklagte Strache daraufhin auf Unterlassung und Widerruf - und bekam Recht. Straches Anwalt hatte argumentiert, sein Mandant habe sich nur auf die Berichterstattung zum Besuch der Ex-Terroristin bezogen, der Vorwurf sei nicht von Strache selbst gekommen.
Duzdar verzichtete dem Kurier zufolge nun aber darauf, dass Strache seine Aussagen öffentlich widerruft. Stattdessen einigte sie sich mit dem FPÖ-Mann auf die Zahlung an die Frauenhäuser: "Ich bin davon überzeugt, dass diese Zahlung mehr hilft als ein öffentlicher Widerruf", so Duzdar. "Denn so kann konkret Frauen geholfen werden, die von Gewalt bedroht sind beziehungsweise denen Gewalt angetan wurde. Ein öffentlicher Widerruf hätte zwar Genugtuung gebracht, aber niemandem konkret geholfen."