Es ist nun zwei Monate her, seit in Österreich Nationalratswahlen waren, doch eine Regierung gibt es noch nicht. Die FPÖ wurde zwar stärkste Partei (genauso wie bei den Landtagswahlen in der Steiermark am vorigen Sonntag), doch in Wien will keiner mit ihr koalieren. Stattdessen bemüht sich Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), seine Amtszeit zu verlängern, indem er mit SPÖ und Neos über eine Koalition verhandelt. Das zieht sich hin – ist aber noch weit entfernt von der längsten Regierungsbildung in Österreich: 1962/63 dauerte sie etwas mehr als vier Monate, ehe ÖVP und SPÖ zusammenfanden. In Deutschland waren es sogar gut fünfeinhalb Monate: Nach der Wahl 2017 versuchten es erst CDU, FDP und Grüne vergeblich, dann einigten sich schließlich CDU und SPD.
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