Österreich:"Die FPÖ lebt vom Aufhetzen"

Das deutliche Stimmen-Plus der Rechtspopulisten bei den österreichischen Wahlen versetzt die Volksparteien in Sorge. Der Bundeskanzler in Wien rügt den Rechtsruck; denn 2015 stehen noch zwei weitere Abstimmungen an.

Von Johann Osel

Nach den enormen Zugewinnen der rechtspopulistischen FPÖ bei zwei Landtagswahlen in Österreich hat Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) sein Land gegen einen Rechtsruck eingeschworen. "Die FPÖ lebt vom Aufhetzen - und das in Zeiten, wo viele vor Kriegen flüchten", sagte Faymann der Wiener Zeitung Kurier. "Österreich ist ein wunderbares, starkes Land, das auch Aufhetzern Paroli bieten kann." Die Regierung müsse nun auf die Bevölkerung zugehen und erklären, "warum wir in der Asylfrage verantwortungsvoll und menschlich agieren", sagte der Chef der Bundesregierung aus sozialdemokratischer SPÖ und konservativer ÖVP. Beobachter werten die Ergebnisse vom Sonntag als überregionalen Denkzettel. Laut Wahlanalyse waren die Bürger gegenüber der großen Koalition in Wien viel kritischer eingestellt als gegenüber der jeweiligen Landesregierung. Auch im Burgenland haben die Freiheitlichen am Sonntag hohe Gewinne eingefahren. Im Wahlkampf hatten sie stark auf Anti-Ausländer-Parolen gesetzt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: