Omar Hassan hält seinen Befund vom Krankenhaus im steirischen Leibnitz in Händen; dieser besagt, dass er ein Loch im Schädel habe, aber das ahnte er schon. Kriegsfolgen aus Syrien, sagt er. Hassan hat einen langen Weg hinter sich mit seinen Dauerkopfschmerzen. Immerhin: Er hat es entlang der Balkanroute durch Ungarn bis ins Burgenland geschafft. Doch die österreichischen Behörden haben ihn wieder zurück gen Süden transportiert: in ein Zelt an der slowenischen Grenze. Seit zehn Tagen hockt er nun schon im Flüchtlingslager im Dörfchen Spielfeld, das offiziell kein Flüchtlingslager sein darf. Im österreichischen Behördenjargon läuft es unter "Wartezone" oder "Grenzmanagement".
Asylbewerber in Österreich:"Niemand sollte hierbleiben müssen, unter diesen Umständen"
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Eiskalt: Geflüchtete müssen sich an der österreichisch-slowenischen Grenze draußen am Feuer wärmen. In gemauerte Unterkünfte kommen viele erst nach Wochen.
(Foto: David Kranzelbinder)Viele Geflüchtete müssen weit länger im Zeltlager des Grenzdorfs Spielfeld ausharren als vorgesehen - weil sie zwischen die Mühlsteine der österreichischen Asylpolitik geraten sind. Besuch in einem Flüchtlingslager, das eigentlich keines sein darf.
Von Cathrin Kahlweit, Spielfeld
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