Öl-Desaster:Obama: "Wem muss ich in den A... treten?"

US-Präsident Barack Obama findet kräftige Worte, um seinem Ärger über die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko Luft zu machen. Der politische Druck auf den Bohrinsel-Betreiber BP wächst.

Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko geht Barack Obama anscheinend an die Nerven: Mit drastischen Worten hat der US-Präsident nun seiner Verärgerung Luft gemacht. Er wolle wissen, wem er wegen des Desasters "in den Arsch treten" müsse, sagte Obama in einem Interview des Fernsehsenders NBC, das am Dienstag ausgestrahlt werden sollte. Die Experten hätten darauf wohl die beste Antwort. "Aus diesem Grund reden wir mit diesen Leuten."

Ölpest - Obama reist ins Krisengebiet

Will nun mit kräftigen Worten Führungsstärke beweisen: US-Präsident Barack Obama, hier vergangene Woche an der Küste von Louisiana, das wie die gesamte amerikanische Golfküste von der Ölkatastrophe betroffen ist.

(Foto: dpa)

Schon vorige Woche zeigte Obama, dass er zur Zeit nicht die beste Laune hat: "Ich würde gern die ganze Zeit meinem Ärger Luft machen und Leute anschreien, aber das ist nicht meine Aufgabe - meine Aufgabe ist es, das Problem zu lösen", sagte der US-Präsident in der Talkshow Larry King Live,

Obama steht in der Kritik, weil die Regierung nicht entschlossen genug auf die Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko reagiert haben soll. Einer Umfrage der Washington Post und des Senders ABC zufolge sind 69 Prozent der Amerikaner der Meinung, dass die Regierung sich im Umgang mit der Ölpest "nicht so gut" oder gar "schlecht" geschlagen hat.

Auch auf BP wächst der politische Druck: Allein in dieser Woche muss der Konzern vor drei Ausschüssen des US-Kongresses seinen Umgang mit der Ölpest erläutern. BP gelingt es mittlerweile zwar, einen Teil des austretenden Öls abzusaugen. Ein kompletter Stopp könnte jedoch frühestens im August gelingen. Am Montag hatten vor einem Unterausschuss des Repräsentantenhauses Angehörige von Arbeitern ausgesagt, die bei der Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon umgekommen waren. Sie forderten eine harte Bestrafung der Unternehmen, die die Sicherheitsstandards ignoriert hätten.

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