Dort, wo Hamburg so schnöselig wie schön ist, machte Annette Woywode zwei Beobachtungen. Vor einem Supermarkt am Eppendorfer Baum zwischen Boutiquen und Altbauten habe ein bettelnder Mann gesessen. Ein Kind sei stehen geblieben: „Was macht der Mann?“ Derselbe Ort, ein paar Tage später, dieses Mal eine Frau – und ein Kind, das wieder eine Frage gehabt habe: „Mama, warum sieht die Frau so komisch aus? Die hat keine Zähne.“ Die Erwachsenen hätten die Kinder weitergezogen und sinngemäß gesagt: „Die brauchen Geld.“
Obdachlosigkeit„Mama, die Frau hat keine Zähne“
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Kinder blicken voller Empathie auf Obdachlose – und haben Fragen. Deutschlands erstes Straßenmagazin für Grundschüler erklärt, wie das Leben auf der Straße ist.
Von Jana Stegemann

Sprache:Sozial Schwache gibt es nicht – nur Menschen ohne Geld
Es herrscht eine Scheu, Armut beim Namen zu nennen, und die Vorstellungen in unseren Köpfen orientieren sich an Männern in weißen Unterhemden und überschminkten Frauen mit vergilbten Zähnen. Richtigstellung einer Betroffenen.
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