Obamas neues Team:Stühlerücken im Weißen Haus

Mit Rahm Emanuel, Robert Gibbs und Lawrence Summers hat US-Präsident Barack Obama einige profilierte Berater verloren. Ihre Nachfolger sind keine Unbekannten. Das alte und das neue Team - in Bildern.

Barbara Vorsamer

12 Bilder

Obama-Team arbeitet mit Hochdruck

Quelle: dpa

1 / 12

In seinem engsten Zirkel mag Barack Obama keine Wechsel. Das wurde schon 2008 deutlich, als er sich für das Weiße Haus einen Beraterkreis hauptsächlich aus alten Chicagoer Vertrauten zusammenstellte. Doch nun muss er sich an einige neue Gesichter in seinen Oval-Office-Meetings gewöhnen - verabschieden muss er sich von Stabschef Rahm Emanuel (2. von rechts), Wirtschaftsberater Lawrence Summers (rechts), Pressesprecher Robert Gibbs und Chefberater David Axelrod (beide nicht im Bild).

David Axelrod

Quelle: AP

2 / 12

Nicht alle kehren dem Präsidenten damit tatsächlich den Rücken. Der bisherige Chefberater David Axelrod (im Bild) zum Beispiel stellt seine Ideen und Kontakte weiterhin in den Dienst Obamas - allerdings zukünftig im Wahlkampfteam. Der Präsidentschaftswahlkampf 2012 ist nicht mehr weit - dafür soll Axelrod das tun, was er schon 2008 perfekt erledigt hat: Einen Wahlkampfslogan für Obama kreieren.

56th International Advertising Festival - David Plouffe Seminar

Quelle: Getty Images

3 / 12

Axelrods Platz im West Wing nimmt David Plouffe ein. Er hatte 2008 Obamas Wahlkampf geleitet und gilt als Kopf hinter dessen erfolgreicher Internetkampagne. Als einer der wenigen hochkarätigen Berater folgte er dem Präsidenten erst mal nicht mit ins Weiße Haus, sondern versuchte, aus Obamas Millionen Online-Kontakten die Organisation "Organizing for America" zu formen. Auf die greift nun sicher Axelrod für den Wahlkampf 2012 zurück - Plouffe hält derweil als Chefberater die Stellung.

White House Press Secretary Robert Gibbs listens to questions during the daily press briefing at the White House in Washington

Quelle: REUTERS

4 / 12

Auch der bisherige Pressesprecher Robert Gibbs (im Bild) will lieber für Obamas Wiederwahl ackern, statt sich mit renitenten Hauptstadtreportern herumzuschlagen. Der bisherige stellvertretende Stabschef Jim Messina geht nach Chicago, um von dort aus eine schlagkräftige Wahlkampfmaschinerie für den Präsidenten aufzubauen.

Joe Biden, Jay Carney

Quelle: AP

5 / 12

Auf Gibbs folgt der ehemalige Hauptstadtjournalist des Politmagazins Time, Jay Carney. In den vergangenen Jahren war der das Sprachrohr von Obamas Stellvertreter Joe Biden. Die Personalie Carney gilt als Zeichen, dass sich das Weiße Haus mehr öffnen will - anders als Gibbs kennen sich Carney und Obama noch nicht seit Jahren. Die guten Beziehungen zu den Ex-Kollegen werden Carney in seinem neuen Job nützen. Dass er Obamas Ohr hat, wird er erst noch beweisen müssen.

Nancy Ann DeParle

Quelle: AP

6 / 12

Nancy Ann DeParle (im Bild) wird gemeinsam mit Alyssa Mastromonaco stellvertretende Stabschefin. DeParle war zuvor die Beauftragte des Weißen Hauses für die Gesundheitsreform. Bereits in der Regierung von Bill Clinton war sie für die Gesundheitsprogramme Medicaid und Medicare zuständig. Mastromonaco führte in den vergangenen Jahren den Terminkalender des Präsidenten.

Former US President Bill Clinton appears on behalf of Chicago may

Quelle: dpa

7 / 12

Stabschef Rahm Emanuel hat dem Weißen Haus bereits den Rücken gekehrt - um sein eigenes Wahlkampfteam anzuführen. Als Kandidat der Demokraten will er Bürgermeister von Chicago werden, der gemeinsamen Heimatstadt von ihm und Barack Obama. Nachdem vor wenigen Tagen ein Gericht entschied, er könne nicht antreten, da er die zwölf Monate vor der Abstimmung nicht in Chicago gelebt habe, sah das die höhere Instanz nun anders. Emanuel ist wieder im Rennen - und trotz des Hickhacks weiterhin der Favorit.

Im Bild: Emanuel gemeinsam mit Ex-Präsident Bill Clinton auf einer Wahlkampfveranstaltung

Peter Rouse

Quelle: AP

8 / 12

Übergangsweise vertrat der eher sanftmütige Pete Rouse den oft "Rahmbo" genannten Emanuel - so gut, dass Beobachter zwischendurch munkelten, er könne bleiben. "Mehr Memos, weniger Rumgebrülle", so beschreibt die New York Times die Veränderung des Tons. Rouse ist seit Jahren in verschiedenen Funktionen ein enger Mitarbeiter Obamas, zum Beispiel leitete er dessen Senatsbüro. Nun reiht er sich wieder in dessen Beraterriege ein, als neuen Stabschef hat der Präsident William Daley berufen.

U.S. President Barack Obama introduces William Daley as the new White House Chief of Staff in Washington

Quelle: REUTERS

9 / 12

William Daley kommt, wie so viele im Team, aus Chicago - dennoch ist er kein langjähriger Weggefährte Obamas. Stattdessen gilt der bisherige Investmentbanker mit einem Millionensalär als Vertreter der Wirtschaft, weshalb die liberale Basis des Präsidenten bei Daleys Ernennung aufschrie. Andere sehen die Personalie als klugen Schachzug. Obama brauche endlich einen profilierten Vertreter von Corporate America in seinem Umfeld, heißt es. Jurist Daley hat Erfahrung als Anwalt, Banker und Lobbyist. Unter Präsident Bill Clinton war er drei Jahre lang Handelssminister.

Barack Obama, Jeffrey Immelt

Quelle: AP

10 / 12

Auch der neue Leiter von Obamas Rat für Arbeit und Wettbewerb wird das Ohr der Wirtschaft haben. Jeffrey Immelt ist Chef des US-Mischkonzerns General Electric. Sein Vorgänger als Präsidentenberater war der Ökonom Paul Volcker, ehemals Chef der amerikanischen Notenbank Fed.

Gene Sperling

Quelle: AP

11 / 12

Als Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates hätte Obama angeblich gerne ein profliertes Gesicht aus der Wirtschafts gehabt - es gelang ihm nicht ganz. Allerdings gilt Gene Sperling als erfahrener Macher, der strategische und fachliche Fragen verbindet wie kaum ein anderer. Außerdem hat Sperling bereits Erfahrung in dem Job - auch unter Bill Clinton saß er dem Wirtschaftsrat vor. Der Posten war neu zu besetzen, weil Lawrence Summers seine Professur in Harvard wiederaufnehmen will.

File photo of Carol Browner, assistant to the President for Energy and Climate Change, in Panama City Beach, Florida

Quelle: REUTERS

12 / 12

Die Personalien Sperling, Immelt und Daley betonen, was Präsident Obama auch in seiner Rede zur Lage der Nation anklingen ließ: In der zweiten Hälfte seiner Amtszeit ist die Wirtschaftspolitik das bestimmende Thema. Carol Browners Abgang als Beraterin für Klima- und Energiefragen ist hingegen ein Hinweis darauf, welche Themen keine Priorität mehr haben werden. Der Posten werde möglicherweise ganz gestrichen, heißt es aus dem Weißen Haus.

© sueddeutsche.de/woja/bgr
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: