Nukleare Bedrohung:Nordkorea nimmt Produktion von Atomwaffenmaterial wieder auf
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Satellitenaufnahmen zeigen Aktivitäten in Atomanlage
Nordkorea hat nach eigenen Angaben die Produktion von Waffenmaterial für Atombomben wieder aufgenommen. Die dafür genutzte Anlage sei instand gesetzt und wieder in Betrieb genommen worden, hieß es aus Pjöngjang.
Nordkorea verfügt nach Einschätzung internationaler Experten bereits über mehrere einfache Atomwaffen. Zudem hat das streng abgeschottete kommunistische Land auch erfolgreich Langstreckenraketen getestet. Noch soll die Technologie aber nicht so weit entwickelt sein, dass die Raketen mit den Bomben bestückt werden können.
Zuletzt hatten Fachleute aber gewarnt, Pjöngjang sei offenbar entschlossen, sein Atomprogramm voranzutreiben. An der wichtigsten Atomanlage des Landes waren mit Satellitenaufnahmen Aktivitäten nachgewiesen worden.
Versteckte Tests an Langstreckenraketen
Sorgen bereitet den USA und ihrem Verbündeten Südkorea auch der geplante Start einer Rakete, die nordkoreanische Satelliten ins All befördern soll.
Im kommendem Monat will Pjöngjang zur Feier des 70. Jahrestags der Gründung der kommunistischen Arbeiterpartei Satelliten mit Langstreckenraketen ins All befördern. Ein Direktor des nordkoreanischen Weltraumprogramms wurde von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA mit den Worten zitiert, die Welt werde an von der Partei festgelegten Terminen "deutlich eine Serie von Satelliten in den Himmel fliegen sehen".
Südkorea warnte das Nachbarland, dass jeder Abschuss einer Satelliten-Rakete als Test einer ballistischen Rakete angesehen würde und eine "schwere" Provokation wäre, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul sagte.
Nordkorea behauptet hingegen, es arbeite an der Entwicklung eines Erdbeobachtungssatelliten für Wettervorhersagen. "Raumfahrtentwicklung für friedliche Zwecke ist das legitime Recht eines souveränen Staates", hieß es von der staatlichen Nachrichtenagentur.
Jüngste Streitpunkte zwischen Nord- und Südkorea
Der Konflikt zwischen Südkorea und dem kommunistischen Norden hatte sich wieder zugespitzt, nachdem Anfang August bei der Explosion einer Landmine in der Grenzregion zwei Mitglieder einer südkoreanischen Patrouille schwer verletzt worden waren. Seoul machte Pjöngjang für den Vorfall verantwortlich und verlangte eine Entschuldigung.
Nordkorea wiederum setzte dem Süden eine Frist, um die Lautsprecher-Beschallung mit Propaganda einzustellen, die Seoul als Vergeltung nach mehr als zehnjähriger Pause wieder aufgenommen hatte. In Marathonverhandlungen wendeten beide Seiten Ende August schließlich eine militärische Konfrontation ab.