NSU 2.0:Der Rest ist Schweigen

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Was ist passiert in der Wache des 1. Polizeireviers auf der Frankfurter Zeil am 2. August 2018? Klar ist nur, dass damals geschützte Daten am Computer abgerufen wurden. Und dann? (Foto: Google Street View/Collage: SZ)

Am Mittwoch beginnt der Prozess gegen Alexander M., er soll als NSU 2.0 mehr als hundert Drohbriefe geschrieben haben. Aber warum interessiert sich eigentlich niemand für die möglichen Mittäter?

Von Annette Ramelsberger, Frankfurt

Der 2. August 2018 war ein ruhiger Tag in der Wache des 1. Polizeireviers auf der Frankfurter Zeil. Am frühen Nachmittag ein Einsatz bei einem Autovermieter, am späten Nachmittag dann einer bei einem Ladendiebstahl am Roßmarkt. Es war heiß, mehr als 30 Grad, ein Kollege war eine rauchen, einer zeigte seiner Familie gerade das Revier, in dem er arbeitete. Der Polizeicomputer stand offen, jeder konnte unter der Kennung der diensthabenden Polizistin daran arbeiten. Es war üblich, dass das Passwort neben dem Computer lag, für die Kollegen.

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