Wenn Winfried Nerdinger aus seinem Bürofenster Richtung Westen schaut, hat er einige der edelsten Bauwerke Münchens vor sich. Da ist der Königsplatz, auf dem Ludwig I. seiner Vision von einem "Isar-Athen" Gestalt gab, wofür er seinen Hofarchitekten Leo von Klenze einspannte. "Ein Bild des reinen Hellenismus" wollte Klenze schaffen, und so ersann er die Glyptothek, die Imitation eines griechischen Tempels, in der die antiken Skulpturen ausgestellt sind, die Ludwig zusammengekauft hat. Gegenüber ragen die korinthischen Säulen der Antikensammlung empor, ein Meisterwerk des Architekten Georg Friedrich Ziebland. Stadtauswärts beschließen die Propyläen das Architekturprogramm. Und neben dem Königsplatz errichtete der Malerfürst Franz von Lenbach seine Villa im Stil der italienischen Renaissance, deren neuer Anbau wie ein vergoldetes Schmuckkästchen in der Sonne glänzt.
NS-Dokumentationszentrum:Münchner Platz
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Siebzig Jahre hat es gedauert, bis sich die Stadt endlich einer Frage stellt: Warum ist ausgerechnet sie zur Keimzelle des nationalsozialistischen Staates geworden?
Von Wolfgang Görl
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