Salisbury:Nowitschok-Opfer Rowley außer Lebensgefahr

Haupteingang des Krankenhauses in Salisbury

Rowley und Sturgess wurden im selben Krankenhaus wie die Skripals behandelt.

(Foto: Getty Images)
  • Charly Rowley, der sich Ende Juni im englischen Amesbury mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet hatte, ist außer Lebensgefahr.
  • Seine Lebensgefährtin Dawn Sturgess war am Sonntag an den Folgen der Vergiftung gestorben.
  • Die Ermittler prüfen mögliche Verbindungen zum Fall Skripal.

Wie kamen Charly Rowley und Dawn Sturgess mit dem Nervengift Nowitschok in Kontakt? Und könnte die Antwort auf diese Frage neue Hinweise im Fall Skripal liefern? Es gibt jetzt jemanden, der den Ermittlern womöglich weiterhelfen kann: Der 45-jährige Rowley ist wieder bei Bewusstsein und seit Mittwoch auch außer Lebensgefahr. Das teilte die behandelnde Klinik in Salisbury mit. Sein Zustand sei weiterhin "ernst, aber stabil".

Rowleys Lebensgefährtin Sturgess war am Sonntag an den Folgen einer Nowitschok-Vergiftung gestorben. Das Paar war am 30. Juni mit Vergiftungserscheinungen in Amesbury gefunden worden, einer Kleinstadt etwa 13 Kilometer nördlich von Salisbury. In Salisbury war im März mit demselben Kampfstoff ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden. Beide überlebten. Wie Sturgess und Rowley wurden auch die Skripals im Salisbury District Hospital behandelt.

Die Polizei geht davon aus, dass Sturgess und Rowley einen Behälter mit dem Nervengift berührt haben müssen. Die Dosis des Kampfstoffes sei sehr hoch gewesen, teilte Scotland Yard mit. Die Ermittler gehen der Annahme nach, dass das Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt kam, die bei dem Anschlag im März übrig geblieben sein könnten. Etwa hundert Anti-Terrorspezialisten sind mit den Ermittlungen befasst, die nach Polizeiangaben "Wochen und Monate" dauern können.

Die britische Regierung und ihre Verbündeten machen Russland für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich. Moskau weist das entschieden zurück.

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