Wumms. Die Regierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre hätte im Wahlkampf gerne einen großen Bogen um dieses unbequeme Thema gemacht: Der staatliche Oljefondet, der Norwegens Gewinne aus dem Öl- und Gasverkauf in internationale Aktien, Anleihen und Immobilien anlegt, ist an Firmen beteiligt, die direkt oder indirekt in den Gazakrieg verwickelt sind. Muss man da nicht aussteigen? Schließlich hat Støre selbst die Zustände in Gaza mehrmals als „unerträglich“ angeprangert. Und der Fonds hat einen eigenen Ethikrat, der beurteilt, ob Unternehmen ausgeschlossen werden sollten. Norwegens Ölfonds ist der größte publizierende Staatsfonds der Welt und soll das Vermögen aus dem Ölgeschäft langfristig sichern.
Drohungen gegen Norwegen„Vielleicht ist es an der Zeit, Zölle zu erheben“
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Der mächtige norwegische Ölfonds trennt sich unter anderem von der US-Firma Caterpillar, weil Israel deren Baumaschinen im Gazakrieg und im Westjordanland einsetzt. Donald Trumps Parteifreund Lindsey Graham reagiert prompt.
Von Alex Rühle, Stockholm

Norwegen:Schizophrenie in Öl
Norwegen wählt bald. Dem Land geht es gut, Premier Støre könnte es überraschend noch einmal schaffen. Und doch bleibt ein Störgefühl: Denn worauf der immense Reichtum beruht, darüber schweigt man lieber.
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