Nordostasien:Willkommener Kollateralschaden

China und Südkorea streiten heftig über ein Raketenabwehrsystem - was vor allem Nordkoreas Diktator King Jong-un gefallen dürfte.

Von Christoph Neidhart, Tokio

Es wird nicht das Ziel des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un gewesen sein, die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Peking und Seoul zu vergiften - dass dies aber eine Folge seiner Atom- und Raketentests ist, dürfte ihm durchaus willkommen sein. Dem Regime in Pjöngjang war die Annäherung zwischen dem Erzfeind im Süden und seiner Schutzmacht im Norden stets ein Dorn im Auge. China und Südkorea sind wirtschaftlich eng vernetzt und über ein Freihandelsabkommen verbunden. Doch nun bremst Peking den Tourismus nach Südkorea und ruft zum Boykott koreanischer Geschäfte auf. Damit übt es Druck auf Seoul aus, die Stationierung des amerikanischen Raketenabwehrsystems THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) zu stoppen.

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