Nordkorea:Und jetzt ein Deal, bitte

Washington versucht Druck auf Kim auszuüben, um Nordkorea in ein Atomabkommen einzubinden.

Von Christoph Neidhart

Trump wirft Nordkorea vor, es halte sich nicht an die Vereinbarung von Singapur. Die Denuklearisierung habe kaum begonnen. Allerdings beschuldigt auch Pjöngjang Washington, es halte sich nicht an das Versprechen des US-Präsidenten einen Friedensschluss einzuleiten. Die Erklärung von Singapur ist so vage formuliert, dass sie es beiden Seiten erlaubt, unzufrieden zu sein. Zudem weiß man nicht, was Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un unter vier Augen besprochen haben.

Mit der Absage von US-Außenminister Mike Pompeos Reise nach Pjöngjang und einer kryptischen Äußerung von Verteidigungsminister James Mattis versucht Washington nun Druck auf Kim auszuüben. Im Pentagon glaubt man, der Nordkoreaner müsse in ein ähnliches Abkommen eingebunden werden, wie es die USA mit Teheran abgeschlossen hatten. (Das Trump platzen ließ).

Doch anders als Iran strebt Nordkorea nicht nach regionaler Macht, Kim weiß, wie rückständig sein Land ist. Sein Regime hat sich aus Schwäche auf Atomwaffen kapriziert. Sie sollen ihm die Macht erhalten, gegen außen wie innen. Er scheint erkannt zu haben, dass sie ihm dabei nicht mehr helfen, und ist wohl bereit, schrittweise auf sie zu verzichten. Aber zur Kapitulation unter dem Druck der USA ist er nicht bereit.

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