Süddeutsche Zeitung

Südkoreanische Berichte:Nordkorea feuert Raketen ab

  • Nordkorea hat erneut mindestens drei Raketen abgeschossen. Erst vor wenigen Tagen hatte das Land nach eigener Aussage zwei Artillerieübungen durchgeführt.
  • Südkorea und mehrere europäische Länder hatten nach den jüngsten nordkoreanischen Militärübungen am 1. März protestiert.
  • Nordkorea sieht sich angesichts von Manövern des US- und südkoreanischen Militärs vor seiner Haustür im Recht.

Nordkorea hat dem südkoreanischen Militär zufolge erneut mindestens drei Geschosse abgefeuert. Man habe den Start der unidentifizierten Geschosse in einer Küstenstadt in der östlichen Provinz Hamgyong-namdo am Montagmorgen registriert, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Es werde genau beobachtet, ob noch weitere Projektile abgefeuert würden. Erst vor wenigen Tagen hatte Nordkorea nach eigener Aussage zwei Artillerieübungen durchgeführt. Es waren die ersten Waffentests des Landes seit Ende November.

Die Atomgespräche zwischen Pjöngjang und Washington liegen seit dem zweiten Gipfel zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump in Vietnam im Februar 2019 auf Eis. Der Gipfel hatte ohne Abkommen geendet. Kim war mit Aussagen ins neue Jahr gestartet, seine nukleare Abschreckung angesichts "gangsterähnlicher" US-Sanktionen und Drucks zu verstärken.

Südkorea und mehrere europäische Länder hatten nach den jüngsten nordkoreanischen Militärübungen am 1. März protestiert. Bei diesen sollen auch ballistische Raketen getestet worden sein, was gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verstoßen würde. Pjöngjang kritisierte die Vorwürfe. Das Land sieht sich angesichts von US- und südkoreanischem Militär quasi vor seiner Haustür im Recht, Militärübungen durchzuführen.

Der UN-Sicherheitsrat veröffentlichte vergangene Woche keine Stellungnahme zu Nordkoreas Übungen, fünf europäische Mitglieder, darunter Deutschland, verurteilten die Aktion jedoch als "provokativ". Die Tests unterwanderten den regionalen und internationalen Frieden, die Sicherheit und Stabilität und verstießen gegen einstimmige Resolutionen des Weltsicherheitsrates, hieß es. Nordkorea hält dieses Argument für "absurd".

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