Süddeutsche Zeitung

Asien:Beschuss auf hoher See

In einer Zeit zunehmender Spannungen beschuldigen Nord- und Südkorea einander, die umstrittene Seegrenze zwischen ihnen verletzt zu haben. Beide feuern daraufhin Warnschüsse und Artilleriegranaten ab.

Nach einem Vorfall an der umstrittenen Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea haben beide Staaten Warnschüsse respektive Artillerieraketen gegen den jeweils anderen abgefeuert. Das berichten die offizielle nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA und der südkoreanische Generalstab. Das südkoreanische Militär habe gegen 3.50 Uhr Ortszeit Warnschüsse auf ein nordkoreanisches Boot abgefeuert, das die Seegrenze der beiden Staaten überquert habe. Der südkoreanische Generalstab in der Hauptstadt Seoul erklärte, die Marine habe damit ein nordkoreanisches Handelsschiff "vertrieben", das die Seegrenze verletzt habe.

Nordkoreas Militär meldete seinerseits, es habe in einer Reaktion gegen 5.15 Uhr zehn Artilleriegranaten vor seiner Westküste als Warnung abgeschossen. Die Regierung in Pjöngjang beschuldigte zudem ein südkoreanisches Marineschiff, in nordkoreanische Gewässer eingedrungen zu sein, teilt die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA mit.

Die etwa 200 Kilometer lange Seegrenze zwischen den beiden Staaten war im Jahr 1953 von einem Kommando der Vereinten Nationen gezogen worden. Die nordkoreanische Regierung legte 1999 einseitig eine weiter südlich verlaufende Seegrenze fest.

Der jüngste Vorfall ereignete sich inmitten wachsender Spannungen zwischen den beiden Staaten. Erst in der vergangenen Woche hatte Südkorea Kampfflugzeuge losgeschickt, nachdem nordkoreanische Kampfflugzeuge nahe der Grenze geflogen waren und nachdem der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un mehrere Raketen getestet hatte.

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SZ/rtr/cjk/kast
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