Nordkorea:Nordkorea feuert erneut Raketen ab

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  • Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas erneut mehrere Marschflugkörper zu Testzwecken in Richtung offenes Meer abgefeuert.
  • Für US-Präsident Donald Trump und Südkoreas Präsidenten Moon Jae-in dürfte die Bedrohung aus Pjöngjang eine große außenpolitische Herausforderung werden.

Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas erneut mehrere Raketen abgeschossen. Bei den Geschossen, die am Donnerstag von der Ostküste abgefeuert wurden, handelte es sich laut des südkoreanischen Generalstabs vermutlich um Marschflugkörper, die zum Angriff auf Schiffe eingesetzt werden. Die Raketen seien von der Küstenstadt Wonsan aus abgefeuert worden und rund 200 Kilometer weit geflogen, hieß es in einer entsprechenden Erklärung. Details zur Anzahl oder dem möglichen Ziel gab es zunächst nicht.

Der Abschuss wurde umgehend an den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in gemeldet, wie der Generalstab mitteilte. Nordkorea hatte zuletzt Ende Mai eine Kurzstreckenrakete getestet, die in den Gewässern der japanischen Wirtschaftszone landete.

Seit der Amtsübernahme des neuen südkoreanischen Präsidenten am 10. Mai hat Nordkorea mehrere ballistische Raketen gestartet. Neben diverser solcher Tests hat Nordkorea im vergangenen Jahr im Januar und September zwei Atomtests vorgenommen. Experten schätzen, dass Nordkorea bereits fähig ist, seine Kurzstreckenraketen mit nuklearen Sprengköpfen auszustatten. Der genaue Status des Atomwaffenprogramms des Landes ist unklar.

Nordkorea will das Festland der USA mit Raketen treffen können

Ultimatives Ziel von Pjöngjang ist es, eine Langstreckenrakete mit nuklearem Sprengkopf zu entwickeln und damit das US-Festland treffen zu können. Davon ist Nordkorea laut Experten zwar noch mehrere Jahre entfernt. Doch jeder Test bringt Pjöngjang näher an sein Ziel heran.

Für die neuen Präsidenten in den USA und in Südkorea sowie ihre Verbündeten dürfte die Bedrohung aus Pjöngjang eine große außenpolitische Herausforderung werden. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump arbeitet noch an einer politischen Strategie im Umgang mit Nordkoreas Atomprogramm.

Südkoreas liberaler Präsident Moon hatte signalisiert, ein Zivilprogramm zum Nachbarn auszubauen. Doch Analysten sagen, dies werde er vermutlich nicht weiter verfolgen, da Nordkorea bei der Entwicklung seines Nuklearprogrammes bereits zu weit gegangen sei. Der UN-Sicherheitsrat beschloss vergangene Woche eine Ausweitung der Sanktionen gegen Nordkorea.

© sz.de/ap/dpa/wib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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