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Nordkorea-Konflikt:Trump zeigt sich zu direkten Gesprächen mit Kim Jong-un bereit

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US-Präsident Donald Trump hat sich zu einem direkten Kontakt mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un bereit erklärt. "Ich glaube immer an Gespräche", sagte Trump am Samstag bei einer Pressekonferenz in Camp David auf die Frage, ob er ein Telefonat mit Kim führen würde. "Absolut, ich würde das machen. Ich habe damit kein Problem", sagte der US-Präsident.

Trumps Äußerung weicht von seiner oft kriegerischen Rhetorik gegenüber Nordkorea und insbesondere Kim ab. Trump und Kim hatten sich in den vergangenen Monaten mehrfach einen heftigen verbalen Schlagabtausch geliefert. Zuletzt konterte der US-Präsident vor ein paar Tagen einen Hinweis Kims auf seinen "Atomwaffenknopf" damit, dass sein Atomwaffenkopf "viel größer & mächtiger" sei als der des Nordkoreaners. Vor dem Hintergrund der nordkoreanischen Raketen- und Atomwaffentests wurden die Verbalattacken international mit Sorge beobachtet.

Am Freitag signalisierte dann bereits US-Außenminister Rex Tillerson grundsätzliche Gesprächsbereitschaft mit dem Kim-Regime. Nordkorea müsse aber verstehen, dass aus Sicht der USA "eine endgültige, vollständige Denuklearisierung" Nordkoreas Ziel sein müsse.

Gespräche über Olympia-Teilnahme Nordkoreas

Trump sagte am Samstag auch, er hoffe, dass der Dialog zwischen Nordkorea und Südkorea über die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang hinaus andauern werde. Nord- und Südkorea planen erstmals seit zwei Jahren wieder Gespräche von Regierungsvertretern beider Seiten. Sie sollen am Dienstag stattfinden. Dabei soll es auch um die Frage gehen, ob Nordkorea kurzfristig doch an den im Februar in Südkorea stattfindenden Olympischen Winterspielen teilnehmen kann.

Trump hatte die Gespräche als Erfolg seiner harten Linie gegenüber Nordkorea gewertet. "Jetzt sprechen sie über Olympia. Das ist ein Anfang. Ein großer Anfang. Wenn ich da nicht beteiligt wäre, würden sie gar nicht reden."

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