Süddeutsche Zeitung

Nordkorea:Kim Jong-un besucht Peking

  • Die chinesiche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, dass der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un zu Gesprächen in Peking eingetroffen ist.
  • Es ist Kims dritter Besuch in China und der erste nach dem Gipfel von Singapur mit US-Präsident Trump.
  • Peking hatte die Ergebnisse gelobt, die die USA und Nordkorea in ihren Verhandlungen erreicht haben.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un besucht Peking. Das berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Kim werde demnach am Dienstag und Mittwoch in der chinesischen Hauptstadt Gespräche führen. Es wird erwartet, dass Kim die chinesische Führung über die Ergebnisse des Singapur-Gipfels informiert, bei dem der Nordkoreaner vor einer Woche erstmals mit US-Präsident Donald Trump zusammengekommen war.

Viele Beobachter sehen China als einen heimlichen Gewinner des Treffens zwischen den USA und Nordkorea. Peking will weder nordkoreanische Atomwaffen noch US-Truppen vor der eigenen Haustür. Insofern hätte der Gipfel in Singapur aus chinesischer Sicht kaum besser laufen können. Kim Jong-un hatte bekräftigt, die Denuklearisierung vorantreiben zu wollen.

Trump hatte angekündigt, gemeinsame Militärmanöver mit Südkorea in der Region einstellen zu wollen. Ein groß angelegtes und für August geplantes Manöver mit Südkorea setzten die USA aus. Das Pentagon erklärte am Montag, die Pläne dafür seien gestoppt worden, über weitere Militärmanöver mit Seoul sei noch nicht entschieden worden.

Bereits vergangene Woche hatte China die Ergebnisse, die die USA und Nordkorea in ihren Verhandlungen erreicht haben, gelobt. Der Gipfel in Singapur habe den Weg für eine "friedliche Beilegung" des Atomkonflikts geebnet, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi während eines Treffens mit seinem US-Kollegen Mike Pompeo in Peking. Die Gespräche zwischen Kim und Trump seien von "historischer Bedeutung" gewesen. Pompeo kam auch mit Chinas Präsidenten Xi Jinping zusammen.

Ende März hatte Kim zum ersten Mal seit seiner Machtübernahme 2011 überraschend China besucht. Wenige Wochen später folgte ein weiteres Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping in der chinesischen Hafenstadt Dalian. Nach Jahren der frostigen Beziehungen wegen seiner Atom- und Raketentests und der von China als größtem Handelspartner umgesetzten internationalen Sanktionen hatten sich beide Seiten dabei wieder angenähert und eine enge Abstimmung verabredet.

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