Süddeutsche Zeitung

Nordirland:Aus Feinden werden Koalitionäre

Nach langem Streit haben sich die verfeindeten Parteien DUP und Sinn Fein auf eine Machtteilung in Nordirland geeinigt. Mit der Vereidigung der Regierung geht ein jahrzehntelanger Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken zu Ende.

Nach fast fünfjähriger Verwaltung aus London hat Nordirland wieder eine eigenständige Regierung.

Der protestantische Politiker Ian Paisley und der stellvertretende Führer der IRA-nahen Sinn Fein, Martin Guinness, sind am Dienstag zu den neuen Regierungschefs in Nordirland gewählt worden.

Als Erster Minister und damit Regierungschef der britischen Provinz wurde der Vorsitzende der protestantischen Demokratischen Unionisten (DUP), Ian Paisley, vereidigt. Anschließend legte auch Martin McGuinness von der katholischen Partei Sinn Fein seinen Amtseid als Paisleys Stellvertreter ab.

Die verfeindeten Parteien DUP und Sinn Fein haben sich im März nach jahrelangem Streit und unter Druck der Regierungen von London und Dublin auf die Machtteilung geeinigt. Die gemeinsame Regierung soll den Friedensprozess abschließen, der 1998 mit dem Karfreitagsabkommen eingeleitet wurde.

Die Vereinbarung beendete drei Jahrzehnte der Gewalt zwischen protestantischen und katholischen Extremisten, der 3600 Menschen zum Opfer gefallen waren.

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