Nördlicher Gaza-Streifen:"Einsatz wird so lange wie nötig fortgesetzt"

Die israelische Armee hat Ziele in der neu eingerichteten "Sicherheitszone" angegriffen. Panzer und Hubschrauber feuerten nach Militärangaben in der Nacht zum Donnerstag Geschosse auf das Gebiet ab.

Zuvor war ein Ultimatum an die Palästinenser abgelaufen, das Gelände an der Grenze zwischen dem nördlichen Gaza-Streifen und Israel bis Mittwoch, 17 Uhr, zu verlassen. Nach Militärangaben wurden in der Nacht zum Donnerstag sechs Straßen beschossen, die zu Orten führten, von denen aus Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert werden könnten.

Der Einsatz namens "Blauer Himmel" solle so lange fortgesetzt werden, "wie es notwendig ist, um die Angriffe mit Kassam-Raketen zu verhindern". Die israelischen Angriffe auf die "Sicherheitszone" erfolgten nicht "blind", betonte ein Militärvertreter.

Parlamentssprecher: "Früher oder später Bodenoffensive"

Die wenigen Dutzend Bewohner der Pufferzone seien vorab mit Flugblättern vor der Gefahr gewarnt worden, die sie mit einem Verbleiben in der neuen "Sicherheitszone" eingehen. Zu dem Gebiet gehören die Überreste von drei jüdischen Siedlungen, die Israel im Sommer geräumt und anschließend zerstört hatte.

Der Chef des Außen- und verteidigungspolitischen Ausschusses im israelischen Parlament, Juval Steinitz, erklärte die "Sicherheitszone" in einem Radiointerview als zum Scheitern verurteilt. Sie könne weitere Angriffe mit palästinensischen Kassam-Raketen auf die israelische Ortschaft Sderot und die westliche Negev-Wüste nicht verhindern.

"Früher oder später" müsse Israel eine Bodenoffensive gegen den Gaza-Streifen führen, sagte Steinitz. "Die Frage ist, ob wir dafür erst angegriffen werden müssen oder selbst die Inititative ergreifen sollten."

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