Nobelpreis an Karman, Gbowee und Johnson-Sirleaf:Drei Frauen für den Frieden

Das Nobelkomitee zeichnet in diesem Jahr den Einsatz von drei Frauen in der Demokratiebewegung in Afrika und der arabischen Welt aus. Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf, die liberianische Menschenrechtlerin Leymah Gbowee und die Aktivistin Tawakkul Karman aus dem Jemen erhalten den Friedensnobelpreis.

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Das Nobelkomitee belohnt in diesem Jahr die Erfolge von Frauen der Demokratiebewegung in Afrika und der arabischen Welt. Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf, die liberianische Menschenrechtlerin Leymah Gbowee und Tawakkul Karman aus dem Jemen erhalten den Friedensnobelpreis.

Die wohl bekannteste der drei Preisträgerinnen ist die 72-jährige Ellen Johnson-Sirleaf (Bild).

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Johnson-Sirleaf studierte unter anderem Wirtschaftswissenschaften und Öffentliche Verwaltung in Harvard. Sie leitete das UN-Entwicklungsprogramm für Afrika, war für die Weltbank und andere Institutionen tätig und untersuchte den Völkermord von Ruanda.

Friedensnobelpreis an drei Frauen

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Johnson-Sirleaf lebte mehrere Jahre im Exil, unter anderem nachdem sie nach der Bewerbung um einen Senatssitz 1985 inhaftiert worden war. Die Liberianerin kämpfte beständig dafür, den 1989 ausgebrochenen Bürgerkrieg in ihrem Heimatland zu beenden.

NOBEL-PEACE-SIRLEAF

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Am 16. Januar 2006 erreichte Johnson-Sirleaf den Höhepunkt ihrer Karriere: Sie wurde als erster weiblicher Staatschef Afrikas vereidigt. Die neu gewählte Präsidentin Liberias sagte damals: "Dies öffnet die Tür für Frauen auf dem gesamten Kontinent. Und ich bin stolz darauf, dass ich diejenige bin, die die Tür öffnet." Sie leitet seitdem ein Land, das nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg am Abgrund stand.

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Besonders wichtig ist Johnson-Sirleaf die Reintegration traumatisierter Ex-Kindersoldaten. Sie hat eine "Wahrheits- und Versöhnungskommission" nach südafrikanischem Vorbild eingerichtet: Diese untersucht die Gräueltaten des Bürgerkriegs und soll Frieden und Stabilität in Liberia wiederherstellen. Sie warf Johnson-Sirleaf vor, den später wegen Kriegsverbrechen international gesuchten Charles Taylor zeitweise unterstützt zu haben. Johnson-Sirleaf brachte zu ihrer Verteidigung vor, sie habe sich von Taylor abgewandt, als dessen Verbrechen offenkundig wurden. 

Die Zeitschrift Newsweek wählte Johnson-Sirleaf 2010 in die Top-Ten der besten Staatschefs der Welt. Schon vor ihrer Auszeichung mit dem Friedensnobelpreis erhielt die vierfache Mutter und achtfache Großmutter für ihre unermüdliche Arbeit in Afrika zahlreiche Ehrungen. Kommende Woche stellt sich die Präsidentin zur Wiederwahl.

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Auch die 39-jährige Leymah Gbowee wird für ihr Engagement gegen den liberianischen Bürgerkrieg und für die Stärkung der Frauenrechte in Afrika mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Friedensaktivistin gründete unter anderem eine Organisation christlicher und muslimischer Frauen.

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Im Kampf gegen den früheren liberianischen Präsidenten Charles Taylor standen für Gbowee stets gewaltfreie Protestaktionen von Frauen und Müttern im Mittelpunkt ihrer Initiativen.

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Gbowee kämpfte jenseits aller religiösen und ethnischen Spaltungen in ihrem Land für das volle Wahlrecht der Frauen. Als die sechsfache Mutter liberianische Frauen zum Sex-Streik aufrief, erregte sie Aufsehen. Sie wollte Männer auf diese Weise zu einer pazifistischen Politik zwingen.

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Mit Tawakkul Karman erhält zum ersten Mal eine Araberin den Friedensnobelpreis. Die 32-jährige Menschenrechtlerin gilt als eines der bekanntesten Gesichter der Protestbewegung im Jemen. Sie provozierte den jemenitischen Präsidenten schon, als die Aufstände in Tunesien und Ägypten noch gar nicht abzusehen waren.

File photo of Yemeni women's rights and democracy activist Tawakkul Karman

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Karman setzt sich friedlich für politische Gefangene ein und fordert mehr Pressefreiheit. Radikale Islamisten haben ihr vorgeworfen, sie versuche, die Frauen zur Rebellion gegen ihre Männer anzustacheln. Karman ist Betriebswissenschaftlerin, Mutter von drei Kindern und Vorsitzende der Vereinigung "Journalistinnen ohne Ketten" im Jemen.

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Bei den Demonstrationen in Sanaa gegen das Regime von Präsident Ali Abdullah Salih stand Karman oft in der ersten Reihe. Im Januar wurde sie wegen ihres Kampfs für Menschenrechte, Demokratie und Meinungsfreiheit verhaftet, wogegen andere Demonstranten protestierten.

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"Ich bin sehr froh über diesen Preis", sagte Karman nach der Bekanntgabe ihrer Auszeichnung. Er sei eine Ehre für alle Araber, Muslime und Frauen. Sie widmet den Nobelpreis der revolutionären Jugend im Jemen, dem jemenitischen Volk und den Aktivisten des arabischen Frühlings.

© sueddeutsche.de/lyb/dpa/dapd/AFP/Reuters
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