Der Attentäter von Nizza hat den Anschlag, bei dem 84 Menschen getötet wurden, nach Erkenntnissen der Ermittler gezielt vorbereitet. Aus Justizkreisen hieß es am Sonntag, der 31 Jahre alte Tunesier Mohamed Lahouaiej-Bouhlel () habe die Strandpromenade mit dem gemieteten Lastwagen bereits Tage vorher ausgespäht. Schon am 4. Juli habe er den Lkw reserviert. Kurz vor dem Anschlag setzte der Täter noch eine SMS-Nachricht ab, in der er laut Ermittlerkreisen eine Waffenlieferung erwähnte. Womöglich hatte er Helfer. Die Polizei gab unter anderem die Festnahme von einem albanischen Paar bekannt, das "logistische Unterstützung" geleistet haben könnte. Insgesamt waren am Sonntag sechs Menschen in Gewahrsam. Die Regierung geht davon aus, dass sich der Attentäter sehr schnell radikalisiert hat. Premier Manuel Valls ist überzeugt, dass der Mann entgegen den Angaben vieler Zeugen Islamist gewesen sei. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rufe auch gezielt Einzeltäter zu Anschlägen auf, "die unseren Geheimdiensten unbekannt sind". Die Miliz hatte den Täter als "Soldaten" des IS bezeichnet. Die Erklärung wird jedoch als vage eingeschätzt. Lahouaiej-Bouhlel hatte am Donnerstagabend während der Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag in Nizza einen Lastwagen in die Menge gelenkt und mindestens 84 Menschen getötet. Mehr als 80 Verletzte wurden am Sonntag noch in Kliniken behandelt, knapp 20 schwebten in Lebensgefahr.
Mohamed Lahouaiej-Bouhlel, 31, ist bereits wenige Tage vor dem Terroranschlag mit dem gemieteten Lastwagen die Strandpromenade von Nizza abgefahren.
(Foto: AP)