Nigeria:Mehr als 100 Schülerinnen nach Boko-Haram-Attacke vermisst

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Die islamistische Terrormiliz Boko Haram sorgte schon in der Vergangenheit mit Entführungen für Entsetzen. (Foto: AFP)
  • Die Terrormiliz Boko Haram hat eine Schule im Nordosten Nigerias angegriffen.
  • Die meisten der Schüler dort konnte fliehen, 111 Mädchen werden aber seitdem vermisst.

Die Terrormiliz Boko Haram hat einen Angriff auf eine weiterführende Schule im dem Ort Dapchi im Nordosten Nigerias verübt. Dem Bildungsminister des betroffenen Bundesstaates Yobe zufolge seien viele Lehrer und Schülerinnen während des Angriffes am Montag geflohen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Wie die Polizei jetzt bestätige, gelten 111 Schülerinnen offiziell als vermisst. Über ihr Schicksal gebe es bislang keine Informationen, erklärte der regionale Polizeiminister Abdulmaliki Sumonu. 815 weitere Schülerinnen seien bis jetzt in das Internat in Dapchi im Nordosten des Landes zurückgekehrt.

Dort hatten sich bereits Eltern und Angehörige der vermissten Mädchen versammelt und Aufklärung verlangt. Einer der Anwesenden erzählte, die Behörden hätten zunächst verkündet, dass die Mädchen in die umliegenden Dörfer geflohen seien. Dort habe man dem Mann zufolge aber vergeblich gesucht.

Terrormiliz sorgte bereits 2014 mit Entführung für Entsetzen

Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram sorgte bereits 2014 mit der Entführung von mehr als 200 überwiegend christlichen Schülerinnen aus dem Ort Chibok weltweit für Entsetzen. Seitdem konnten 164 der Mädchen fliehen oder wurden freigelassen. Über 100 der Schülerinnen befinden sich bis heute in der Hand der Islamisten. Viele von Boko Haram entführte Mädchen und Frauen werden als Sexsklavinnen gehalten oder zwangsverheiratet. Immer wieder setzten die Extremisten die Frauen auch für Selbstmordattentate ein.

Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. In dem Konflikt wurden bisher mindestens 20 000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben. Immer wieder verüben die Extremisten Anschläge und Überfälle auf Dörfer, Kirchen, Schulen, Sicherheitskräfte, Politiker und Behördenvertreter.

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