Nigeria:Extremisten stürmen Kleinstadt und töten Dutzende Menschen

Bei einem Angriff der Extremistengruppe Boko Haram sind im Nordosten Nigerias mindestens 27 Menschen getötet worden.

Bei einem Angriff der Extremistengruppe Boko Haram sind im Nordosten Nigerias mindestens 27 Menschen getötet worden. Etwa 70 Bewaffnete auf Motorrädern und Kleinlastwagen hätten eine Kleinstadt gestürmt und 300 Häuser zerstört, sagte ein örtlicher Regierungsvertreter vor Journalisten in der Stadt Maiduguri. Außerdem seien etliche Nutztiere getötet und Geld von den Bewohnern gestohlen worden.

Demnach ereignete sich der Angriff bereits am vergangenen Donnerstag. Da das Mobilfunknetz seit der Verhängung des Ausnahmeszustands im Mai abgeschaltet ist, drangen Einzelheiten zu dem Vorfall nur langsam an die Öffentlichkeit.

Der Bundesstaat Borno, wo sich der Angriff ereignete, gilt als Hochburg von Boko Haram. Die islamistische Gruppierung kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Dabei verübt sie regelmäßig Angriffe auf Behörden, Sicherheitskräfte und Kirchen. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wurden seit 2009 in dem Konflikt 3600 Menschen getötet.

Zuletzt gingen die Islamisten auch vermehrt gegen Zivilisten vor. Boko Haram wird zum Beispiel auch für den brutalen Angriff auf eine Hochzeitsgesellschaft auf einer Straße im Bundesstaat Borno verantwortlich gemacht, bei dem am Samstag mehr als 30 Menschen, darunter der Bräutigam, ermordet wurden.

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