Süddeutsche Zeitung

Niedersachsen:Verfassungsschutz-Chefin muss gehen

Nach der versehentlichen Enttarnung eines V-Mannes an der Uni Göttingen verliert Maren Brandenburger, Chefin des Landesverfassungsschutzes, ihr Amt. Wer Nachfolger wird, ist noch nicht bekannt.

Hannover - Nach der versehentlichen Enttarnung eines V-Manns an der Universität Göttingen verliert Niedersachsens Verfassungsschutzchefin Maren Brandenburger ihr Amt. Landesinnenminister Boris Pistorius (SPD) habe eine entsprechende Entscheidung getroffen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch in Hannover. Darüber hatte zunächst das Politikjournal Rundblick berichtet. Wer Nachfolger der 50 Jahre alten Politologin wird, ist noch nicht bekannt. Eine Panne beim Verfassungsschutz hatte es der linken Szene in Göttingen ermöglicht, Rückschlüsse auf die Identität eines Studenten zu ziehen, der den Geheimdienst mit Informationen versorgt hatte. Auf das Auskunftsersuchen einer linken Aktivistin hin hatte der Geheimdienst einem Verwaltungsgericht Informationen übermittelt. Darunter auch Passagen, die eigentlich noch per Hand hätten aussortiert werden müssen. So erhielt der Anwalt der Aktivistin Einblick in die sensiblen Unterlagen, die Rückschlüsse auf die Identität des V-Manns ermöglichten. Brandenburger () hat die Behörde fünf Jahre lang geleitet und war zuvor zehn Jahre Sprecherin des Verfassungsschutzes.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4221535
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 22.11.2018 / dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.