Süddeutsche Zeitung

Niederlande:Unfreundlicher Akt in Amsterdam

Die Monarchie ist beliebt in den Niederlanden, aber ein paar Kritiker hat König Willem-Alexander eben doch. Einer davon hat jetzt seine Wut auf den Palastmauern zum Ausdruck gebracht.

Die Monarchie ist beliebt in den Niederlanden, aber ein paar Widersacher hat "Koning" Willem-Alexander eben doch. Einer von ihnen hat nun den königlichen Palast in der Stadtmitte von Amsterdam mit Majestätsbeleidigungen beschmiert. "Fuck de koning" sprühte der unbekannte Täter auf die Mauern, als Reaktion auf die strafrechtliche Verfolgung eines Monarchiegegners. Abulkasim Al-Jaberi war im November auf einer Demonstration gegen Rassismus beim niederländischen Nikolausfest verhaftet worden, weil er "Fuck den König, fuck die Königin, fuck das Königshaus" gerufen hatte. Nachdem er eine Geldstrafe von 500 Euro nicht akzeptiert hatte, leitete die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren ein. Tausende Niederländer äußerten ihre Empörung in sozialen Netzwerken. Auch Politiker und Juristen kritisierten die Entscheidung der Staatsanwaltschaft. Am 27. Mai muss Al-Jaberi vor den Richter treten. Auf Majestätsbeleidigung stehen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Die Stadt Amsterdam ließ die Palastmauern am Donnerstag schnell säubern. Willem-Alexander nutzt das Gebäude nur für Empfänge. Er wohnt und arbeitet in Den Haag.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2469438
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 08.05.2015 / dpa, SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.