Der niederländische Premierminister Mark Rutte verwendete bis vor wenigen Tagen ein altes Nokia-Telefon, mit dem er per SMS kommunizierte. Weil es angeblich nur Speicherplatz für insgesamt 20 SMS hatte, löschte er jeden Abend eigenhändig Botschaften. Was er selbst für wichtig hielt, leitete er an Beamten weiter. Diese Details über das Kommunikationsgebaren des Regierungschefs veröffentlichte am Mittwoch die Zeitung Volkskrant. Das Blatt hatte auf Herausgabe der Nachrichten geklagt, die Rutte in den ersten Monaten der Coronakrise gesendet und empfangen hatte. Was die Regierung freigab, erschien der Zeitung jedoch als unvollständig, sie ging in Berufung. Daraufhin brachte Ruttes Rechtsvertreterin die Löschpraxis des Premiers ans Licht. Ob Rutte gegen gesetzliche Regeln verstieß, ist unklar. Politisch relevante Kommunikation müsse archiviert werden, argumentiert die Volkskrant. In sozialen Medien wurde Rutte als selbstherrlich kritisiert. Seit knapp einer Woche kommuniziert der Premier mit einem modernen Smartphone.
Niederlande:Ruttes altes Nokia
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