SZ am Abend:Nachrichten am 26. Juli 2022

Lesezeit: 4 min

Ein Gasspeicher im hessischen Eiterfeld. (Foto: AP)

Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.

Von Oliver Klasen

Alles zum Krieg in der Ukraine

EU-Energieminister einigen sich auf Gas-Notfallplan. Europa wappnet sich für einen Winter ohne russisches Gas. Von August 2022 bis März 2023 wollen die Mitgliedstaaten 15 Prozent weniger Gas verbrauchen als im Mittel der fünf vergangenen Jahre. Den Notstand, der mit einem Sparzwang verbunden wäre, können aber nur die Länder, nicht die EU ausrufen. Außerdem enthält das nun verabschiedete Papier viel mehr Ausnahmen als der ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommission. Bundeswirtschaftsminister Habeck wertet die Einigung dennoch als ein "starkes Signal" an Putin. Zum Artikel

  • MEINUNG Neue Einsichten in der Gaskrise: Lehrstunde in Demut für die deutschen Oberlehrer (SZ Plus)

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Deutsche Mehrfachraketenwerfer in die Ukraine geliefert. Dazu kommen drei weitere Panzerhaubitzen, verkündet Verteidigungsministerin Lambrecht. Laut Außenministerin Baerbock steht außerdem der Panzer-Ringtausch mit Tschechien kurz vor dem Abschluss. Das Kontrollzentrum in Istanbul, das den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer organisieren soll, hat seine Arbeit aufgenommen. Russland will sich nach dem Jahr 2024 nicht mehr an der Internationalen Raumstation ISS beteiligen. Zum Liveblog

Bis zu einer Verlängerung für die AKW ist es ein weiter Weg. Vorübergehend könnten vermutlich drei Kernkraftwerke in Deutschland weiterhin Strom liefern. Technisch wäre das möglich, rechtlich wohl auch. Inzwischen haben zahlreiche einstige Atomkraftgegner bei den Grünen ihren Widerstand abgeschwächt. Doch eine Lösung in der Ampelregierung wird dennoch kompliziert. Die Grünen wollen allenfalls ein Kraftwerk - Isar 2 in Bayerna - angesichts möglicher Engpässe auf sechs Monate befristet weiter laufen lassen. Doch das reicht den Koalitionspartnern nicht. Zur Analyse (SZ Plus)

Nachrichten kompakt

Lufthansa streicht am Mittwoch fast alle Flüge in Frankfurt und München. Die Gewerkschaft Verdi hat die etwa 20 000 Bodenbeschäftigten der Fluglinie zu einem 26 Stunden dauernden Warnstreik aufgerufen. Daher lässt der Konzern an seinen beiden Drehkreuzen nahezu alle Maschinen am Boden. Betroffen sind mehr als 1000 Verbindungen und ungefähr 130 000 Kundinnen und Kunden. Passagiere ohne Umbuchungen sollten nicht zu den Flughäfen kommen, weil dort "nur wenige oder gar keine" Serviceschalter geöffnet sein werden, warnt die Lufthansa. Zum Artikel

IWF korrigiert Wachstumsprognose für Weltwirtschaft. Die Auswirkungen von Inflation, Null-Covid-Politik in China und dem Ukraine-Krieg seien schlimmer als befürchtet, sagen die Ökonomen des Internationalen Währungsfonds. Für dieses Jahr gehen sie nur noch von einem weltweiten Wachstum von 3,2 Prozent aus. Das sind 0,4 Punkte weniger als sie bei ihrer letzten Vorhersage im April als Zielmarke ausgegeben hatten. Für kommendes Jahr erwarten sie 2,9 Prozent Wachstum, ein Minus von 0,7 Punkten. Für den Fall, dass Russland gar kein Gas mehr in den Westen liefere, könnten die Werte sogar noch niedriger liegen, so die Experten aus Washington. Zum Artikel

Brandenburgs Innenminister: Waldbrand-Einsatz kann noch Wochen dauern. Im Süden des Bundeslandes nahe der Stadt Falkenberg wütet ein riesiges Feuer, dessen Fläche sich extrem schnell auf inzwischen 850 Hektar vergrößert hat. Starke Winde fachen die Flammen immer wieder an und erschweren die Arbeit der Feuerwehr. Zudem liegen auf einem Teil der Fläche Munitionsreste, so dass die Einsatzkräfte nur aus der Luft löschen können. Hunderte Anwohner mussten aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen. Zum Liveblog

Würzburger Messerstecher wird in Psychiatrie untergebracht. Der Mann hatte vor einem Jahr bei einem Attentat in der Innenstadt drei Menschen getötet und zahlreiche verletzt. Das Landgericht hält ihn für schuldunfähig: Er habe seine Taten im Wahn begangen. Zum Artikel

Trump schwächte Rede zum Sturm auf das Kapitol ab. Änderungen in einem Dokument legen nahe, dass der abgewählte Präsident es ablehnte, sich deutlich von dem randalierenden Mob zu distanzieren. Dieser war am 6. Januar 2021 gewaltsam in das Parlament eingedrungen. Trumps Nachfolger Biden spricht von einer "mittelalterlichen Hölle", die die militanten Trump-Anhänger ausgelöst hätten. Zum Artikel

Antijüdische Schmähplastik in Wittenberg soll weichen. Seit dem 13. Jahrhundert hängt die "Judensau" an der Stadtkirche der Lutherstadt in Sachsen-Anhalt. Der Bundesgerichtshof sieht darin keine Rechtsverletzung, ein Expertengremium empfiehlt nun dennoch, das Relief entfernen zu lassen. Zum Artikel

Was außerdem noch wichtig war

Das hat heute viele Leser interessiert

TV-Duell in Großbritannien: Der eigentliche Sieger ist gar nicht im Studio. Im Kampf um die Johnson-Nachfolge machen die Kandidaten Sunak und Truss vor allem eines: Sie machen einander Vorwürfe. Und die BBC trägt ihren Teil zu einem seltsamen Abend bei. Zum Artikel (SZ Plus)

Jan Marsalek: Wer bin ich, und wenn ja, wie viele? Vor zwei Jahren verschwand der Mann, der als das Mastermind hinter dem Wirecard-Skandal gilt. Jetzt taucht plötzlich ein russischer Ausweis auf, und siehe da, der Typ sieht aus wie Jan Marsalek. Über eine neue Spur nach Moskau und die Zweifel, die bleiben. Zum Artikel (SZ Plus)

Mit 20 eine Strategin. Fußballerspielerin Lena Oberdorf gilt als "Jahrhunderttalent" und auf der Sechs bereits als eine der Besten der Welt. Bei der EM stabilisiert sie die starke deutsche Defensive - und lässt sich von der Aufregung um ihre Person nicht beeindrucken. Zum Artikel

Zu guter Letzt

Plötzlich ein Riese. Ein Fall von Bodyshaming bewegt Italiens Politik: Minister Renato Brunetta ist nur 1,54 Meter groß. In der jüngsten Regierungskrise hat er sich mit Berlusconi überworfen. Dessen Verlobte postet daraufhin ein Lied auf Instagram, in dem von einem "Zwerg" die Rede ist. Jetzt klagt Brunetta vor Millionen Menschen sein Leid. Zum Artikel (SZ Plus)

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