Die bisherige Vizeparteichefin ist die Wortführerin der Linken in der SPD. Bei ihrer Wahl zur Generalsekretärin erhielt Andrea Nahles 355 Ja-Stimmen und damit nur 69,6 Prozent Zustimmung. Noch schlechtere Ergebnisse für dieses erst 1999 geschaffene Parteiamt hatten einst ihr Vorgänger Hubertus Heil (61,7 Prozent) und noch davor Olaf Scholz (52,6 Prozent) erzielt.
Nahles bewarb sich mit den Worten: "Ich glaube, es ist gut, wenn die SPD eine Frau als Generalsekretärin bekommt. Basta und Testosteron hatten wir in den letzten Jahren genug."
Schon 2005 hatte sich Nahles für das Amt beworben - woraufhin der damalige Vorsitzende Müntefering die Brocken hinwarf. Nun, nach der dramatischen Wahlniederlage der SPD, ist ihre Zeit gekommen: Die Bundestagsabgeordnete Nahles, die seit ihrer Zeit als Vorsitzende der Jusos als die Hoffnung des linken Parteiflügels gilt, betont in einem bald erscheinendem Buch, gläubige Katholikin zu sein. Zeit genug für den Sprung an die Parteispitze hat die studierte Literaturwissenschaftlerin aus Rheinland-Pfalz noch genug: Sie ist erst 39.
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