Neue Gesichter und neue Strukturen - Jean-Claude Juncker, der EU-Kommissionspräsident, hat sich für seine Amtszeit viel vorgenommen. Er will die Brüsseler Bürokratie umbauen, um sie effizienter und übersichtlicher zu machen. Keine leichte Aufgabe, denn nach wie vor ist die Führungsmannschaft der EU-Verwaltung ziemlich groß: Jedes der 28 Mitgliedsländer stellt einen Kommissar.
Junckers Mitarbeiter stammen aus vier verschiedenen politischen Lagern: Sozial- und Christdemokraten sind ebenso vertreten wie Liberale und ein Konservativer. Um in dieser Vielfalt Ordnung zu schaffen hat Junker bereits einige Ideen vorgestellt.
Seine wichtigste Neuerung ist es bislang, sieben Kommissare zu Vizepräsidenten zu ernennen. Sie sollen eine herausgehobene Rolle spielen und die übrigen Kommissare "koordinieren, animieren und leiten" wie Juncker kürzlich erläuterte. Damit ähnelt die neue Kommission mehr als bisher einer Regierung. Deutschlands Kommissar bleibt Günther Oettinger, der allerdings neue Aufgaben bekommt und sich künftig um Digitales, statt wie bisher um Energie kümmern soll.
Das EU-Parlament hatte die Kommission nach wochenlangen Anhörungen der einzelnen Mitglieder bestätigt. Nicht alle Kandidaten hatten Gefallen gefunden. Die Slowenin Alenka Bratušek konnte das Parlament nicht überzeugen, sie wurde abgelehnt. In anderen Fragen kam Juncker den Parlamentariern durch inhaltliche und personelle Änderungen entgegen.
Trotz der Verzögerung kann die neue EU-Kommission nun pünktlich zum 1. November ihre Amtszeit antreten. Sie dauert bis zum 31. Oktober 2019.